Geistliche Impulse


Advent
Wetter, Zeitdruck, Sorgen: Nein, adventlich ist mir noch nicht zumute, ein Gefühl festlicher Erwartung will sich bis jetzt nicht einstellen. Ich muss erst noch lernen, nicht festzuhalten sondern loszulassen, vor­weihnachtliche Besinnung erst einüben. Adventstimmung kann man nicht auf Knopfdruck abrufen, man muss es auch nicht. Denn das Christfest brauchen wir nicht zu organisieren, es kommt auch ohne uns. Das Christkind wurde ja auch ohne unser Zutun geboren, seinen himmlischen Frieden will es uns ohne Gegenleistung schenken, gratis, einfach so.
Darum will ich mich langsam nähern, Schritt für Schritt: öfter eine Pause, ein Fußweg, mal Stille für Adventmusik. Will heute Abend, wenn die Glocken den Sonntag einläuten, die erste Kerze am Kranz entzünden, mich den Botschaften, Gedanken und Gefühlen dieser besonderen Zeit aussetzen und darauf warten, dass sie mich verändert.
22 Tage bewusster auf die Krippe zuleben, bis ich in die Knie gehe vor dem Geheimnis der Heiligen Nacht

 

Bist du der, der kommen soll?


Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?
Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.
Matthäus 11,2-6


Bereit?
Diese Frage setzt ein erstes Nachdenken voraus.
Vom Denken und Besinnen drängt es hin zum Sich-Vergewissern.
Und dann zum Tun.

Johannes der Täufer mit seiner Predigt löste diese Schritte aus.
Mit seiner Ansprache forderte er die Menschen heraus.Wo finde ich eine solche Ansprache?
Bin ich bereit, mich ansprechen zu lassen?

Durch mich kann Gott
Bei uns Menschen immer neu Mensch werden.Was hält mich zurück?


Johannes der Täufer
mittelalterliches Fresko in der Kirche St. Jakob
in Grissian (Südtirol)