Geistliche Impulse



St. Bartholomäus - Patrozinium der Pfarrkirche

Wer war Bartholomäus? Der Sohn des Furchenziehers, so heißt der Name übersetzt. Der Name spricht für eine gewisse Erdverbundenheit.
Er erscheint in den Apostelaufzählungen der Evangelisten. Wahrscheinlich war Bartholomäus ein Beiname des Natanael aus Galiläa. Der Name Natanael, der nur im Johannesevangelium auftaucht, heißt übrigens „Gottesgabe“.
Nach urchristlicher Überlieferung hat Bartholomäus nach Tod und Auferstehung Jesu in Persien, Armenien und Indien das Evangelium verkündet. Er soll den Tod durch Abziehen der Haut gefunden haben – durch eine Hinrichtungsart, die vor allem von den Persern angewendet wurde. Darum wird Bartholomäus auch oft mit Schindmesser und mit abgezogener Haut dargestellt.

 

Was macht den Heiligen Bartholomäus für uns Menschen von heute noch interessant? Im Tagesevangelium des Heiligen Bartholomäus heißt es:
„Jesus sah Natanael auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.“ (Joh 1,47)
Ein echter Israelit – ein echter Gotteskämpfer also, denn das heißt das hebräische Wort Israel übersetzt. Es bezieht sich auf den Stammvater der Israeliten, Jakob. Das Alte Testament berichtet, wie der Patriarch Jakob in der Nacht am einsamen Flussufer von einer geheimnisvollen Gestalt überfallen wird. Der uralte Bericht sagt:
„Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufstieg. Als der Mann sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, schlug er ihn auf das Hüftgelenk. Jakob aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.“
(vgl. Gen 32,25f.30-32)
Und Gott, mit dem er gekämpft hatte, segnete ihn. Als die Sonne aufging, ging Jakob hinkend, aber gesegnet in das Licht der aufgehenden Sonne.

Am Ufer des Regenflusses bei Zeitlarn steht ein echter Gotteskämpfer, der uns in unseren Lebenskämpfen beisteht und uns in das Licht der aufgehenden Sonne begleitet. Wir haben in Bartholomäus einen guten Patron, ein Vorbild eines aufrechten Menschen. Es tut gut, sich das Bild unseres Pfarrpatrons bewusst zu machen. Er steht hinter uns. So können wir mit Hoffnung unseren Blick auf unsere Gemeinde Zeitlarn richten.

Text: Thomas Köppl, Predigt zum Pfarrpatrozinium
Bilder: Glasfenster mit Darstellung des Apostels in der             Pfarrkirche Zeitlarn
            Statue des Apostels am Hauptaltar der Pfarrkirche
            in Zeitlarn