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Dekanatsjahrtag in Zeitlarn


Der Jahrtag des Dekanats Regenstauf wurde diesmal am 14.7. in unserer Pfarrgemeinde abgehalten. Die Zusammenkunft von Priestern und hauptamtlichen Mitarbeitern stand unter dem Thema "Mission im
21. Jahrhundert - Abschiede gestalten und Neuaufbrüche wagen".
Dekan Franz Reitinger, Pfarrer von Pettendorf, hatte Sr. Ferrera Weinzierl, Generaloberin der Missionsdominikanerinnen, und Sr. Heike Schneider aus dem Kloster Strahlfeld als Referentinnen zu dieser Tagung eingeladen.

Sr. Ferrera Weinzierl Generaloberin der Missionsdominikanerinnen

Sr. Heike berichtete am Nachmittag im Rahmen der Dekanatskonferenz von der Arbeit der Dominikanerinnen des Klosters Strahlfeld im Wandel der Zeiten. In dem 1917 gegründeten Kloster wurden, wie Sr. Heike in ihrem Vortrag ausführte, seit seinem Bestehen 500 junge Schwestern zu Missionarinnen ausgebildet. Das Mutterhaus des Ordens ist aber zugleich auch ein Schulungs- und Begegnungshaus für die einheimische Bevölkerung.


Während des anschließenden Gottesdienstes stellte Sr. Ferrera nach der Predigt ein Großprojekt ihres Ordens vor, das sich der Betreuung von Aids - Waisenkindern widmet. Sr. Ferrera beschrieb eindrucksvoll, wie über 3000 Waisenkinder, deren Eltern an Aids starben, in sogenannten "Kinderfamilien" in kleinen Hütten unter armseligen Verhältnissen zusammenleben. Die älteren Geschwister kümmern sich um die Kleinen. Der Orden unterstützt die Familien mit Kleidung, Nahrungsmitteln und Material für die Schule. Er zahlt auch das Schulgeld für diese Kinder. So können sie zusammen aufwachsen und müssen nicht getrennt voneinander in Heimen untergebracht werden.
3000 Aids-Waisen erhalten Schulmaterial

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes mit neuen geistlichen Liedern übernahm der Dekanatschor unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker Andreas Dengler. Vier aus Zimbabwe und Zambia stammende Schwestern, brachten mit afrikanischen Liedern, die sie mit rhythmischen Trommelklängen begleiteten, einen ungewohnten Klang in die Zeitlarner Kirche.


Missionsschwestern aus Zimbabwe und Zambia
Nach dem Gottesdienst zeigte Sr. Ferrera im Rahmen eines Begegnungsabends mit
Sr. Heike Schneider und vier afrikanischen Schwestern, zu dem auch alle Pfarrangehörigen herzlich eingeladen waren, im voll besetzten Saal des Pfarrheims Bilder über die Tätigkeit der Missionsdominikanerinnen in Zimbabwe, Zambia, Kenia und Kolumbien.
Im Mittelpunkt ihres Vortrags stand die Berichterstattung über die verschiedenen Projekte des Ordens in Zimbabwe. Sr. Ferrrera führte aus, dass sich die Entwicklung der Wirtschaft im Land immer noch nicht wesentlich verbessert hat.
Ausgediente Pferdeställe werden umgebaut
80 % der Bewohner Zimbabwes sind arbeitslos. Aufgrund der Misswirtschaft des Präsidenten Mugabe herrschen unvorstellbare Missstände in der öffentlichen Versorgung. Die Bevölkerung wird nur unzureichend mit Strom beliefert und in den staatlichen Krankenhäusern fehlt ausgebildetes Pflegepersonal. Um hier die Not zu lindern, haben die Missionsdominikanerinnen eine Krankenpflegeschule errichtet, in der Pflegepersonal ausgebildet wird. Auf die Bitte des Ortsbischofs hin haben sie ausgediente Pferdeställe zu einem Missionszentrum mit Kirche und Schule umgebaut.
zu einem Missionszentrum mit Kirche und Schule.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit der Schwestern liegt im Bereich des Aids- Vorbeugungsunterrichts, da inzwischen wegen dieser Seuche das durchschnittliche Lebensalter der Menschen drastisch gesunken ist. Es werden auch Maßnahmen ergriffen, damit die Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser bekommt. Einen beonderen Stellenwert hat das Projekt "home - based - care". Hier wird den betroffenen Familien Hilfestellung für die Betreuung der Kranken und Hilfsbedürftigen zu Hause in ihren eigenen Hütten angeboten.
Sr. Ferrerra mit Dekan Franz Reitinger

Viele Missionsstationen werden inzwischen von afrikanischen Schwestern geleitet. Da zur Zeit aus Deutschland keine jungen Schwestern nachkommen, ist es wichtig, so betonte Sr. Ferrera, dass die einheimischen Schwestern gut ausgebildet werden, dass sie als Führungskräfte die Leitungsposten in Schule, Krankenhaus und Ordensleitung sowie das Finanzwesen übernehmen und die Missionsarbeit weiterführen können.
In Kolumbien arbeiten die Missionsdominikanerinnen in der Hauptstadt Bogota. Sie liegt in den Anden in 3000 m Höhe. Hier reihen sich an die Hochhäuser in der Innenstadt einfachste und primitivst erbaute Hütten, so weit das Auge reicht. Auch dort versuchen deutsche und einheimische Schwestern, die Not zu lindern und zu helfen.

An die Ausführungen von Sr. Ferrera schloss sich ein reger Gedankenaustausch der anwesenden Zuhörer mit der Referentin an. Danach bedankte sich Sr. Ferrera herzlich für das große Interesse und für die Unterstützung der Arbeit der Missionarinnen das ganze Jahr über, durch das Gebet, wie auch durch finanzielle Zuwendungen. Auf diese Art würden die Helfer selber zu "Mit - Missionaren". Dekan Franz Reitinger übergab die Kollekte des Abendgottesdienstes zusammen mit weiteren Spenden für die Missionsarbeit an Sr. Ferrera. Insgesamt kam ein Betrag von 1.500 € zusammen.


Text: Sr. Ferrera Weinzierl / gh; Bilder: Andreas Jobst