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Weltgebetstag - 5.März 2010 - Kamerun
"Alles, was Atem hat, lobe Gott"


Zur Feier des Wortgottesdienstes am Weltgebetstag der Frauen, der unter dem Leitwort "Alles, was Atem hat, lobe Gott" stand, hatte sich eine große Zahl von Frauen verschiedener Konfessionen im Pfarrheim Zeitlarn versammelt.

Die Liturgie des diesjährigen Gottesdienstes haben die Frauen des Weltgebetstagskomitees aus Kamerun entworfen.

Anhand einer Aktualisierung des 150. Psalms schildern sie eindrücklich, wie sie mitten in ihrem oft harten Alltag Gott loben und für das Geschenk des Lebens danken. Sie wissen durchaus, dass uns, auch wenn wir Gott loben, unsere Sorgen und Probleme weiter beschäftigen werden. Aber das hindert sie nicht daran, uns mit ihren Gebeten, ihrer Interpretation der ausgewählten Bibelstellen und vor allem auch mit vielen kraftvollen Liedern dazu zu ermutigen, Gott zu loben. Denn Gott steht uns gerade auch in bedrängenden Situationen bei (Jes 42,10-17) und schenkt uns immer wieder neuen Lebensatem.

Zwei junge Frauen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee Monika Gerl und Veronika Brozovsky stellten zu Beginn der Gebetsstunde in einem kurzen Lichtbildervortrag das Gastgeberland Kamerun vor, das wegen seiner landschaftlichen Vielfalt, den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und dem Miteinander verschiedener Religionen und Konfessionen auch "Afrika im Kleinen" genannt wird. Obwohl in der ehemaligen deutschen Kolonie offene Konflikte selten sind, bergen doch die allgegenwärtige Korruption, wachsende soziale Ungleichheit und Staatsversagen hohes Konfliktpotential. Die Lage der Frauen hat sich nicht zuletzt durch Fortschritte im Bildungssektor in den letzten Jahren verbessert. Immer mehr Mädchen und Frauen besuchen höhere Schulen, studieren und üben dann auch einen Beruf aus. In Führungspositionen sind Frauen jedoch unterrepräsentiert. Sie werden sowohl vom traditionellen, als auch vom modernen Familienrecht benachteiligt. Polygamie ist in Kamerun eine gesetzlich anerkannte Form der Ehe. Besonders benachteiligt sind Witwen und Kleinhändlerinnen.

Die liturgische Gestaltung lag auch diesmal wieder in den bewährten Händen unserer Gemeindereferentin Frau Edeltraud Herrmann. Sie bereicherte die Ausgestaltung der Gebetsordnung mit vielen kreativen Ideen, wie etwa einer schön gestalteten Gebetsmitte, oder mit Vorschlägen für den Vortrag der Lesungstexte. Dabei wurde sie von den Frauen des örtlichen Weltgebetstagskomitees tatkräftig unterstützt. Die jüngste Mitarbeiterin, Katharina Späth spielte eine wahrsagende Sklavin, die von Paulus und Silas aus ihrer Abhängigkeit befreit wird (Apg 16,16-34), und ermöglichte es so, die Situation vor allem jüngerer Frauen in Kamerun in den Blick zu nehmen, wo es auch Formen moderner Sklaverei gibt, wie z. B. bei den Kleinhändlerinnen.

Die Frauensinggruppe "Sing&Swing" unter der Leitung von Frau Judith Schebrich übernahm einmal mehr gekonnt und routiniert, die musikalische Gestaltung der Liturgie.
Nach dem Ende des Gottedienstes traf man sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein, um landestypische Gerichte, die von den Frauen zubereitet worden waren, zu probieren.