Archiv



Weltgebetstag - 4.März 2011 - Chile
"Wie viele Brote habt ihr? "




Der Weltgebetstag der Frauen, stand in diesem Jahr unter dem Leitwort " Wie viele Brote habt ihr ". Zur Feier des Wortgottesdienstes hatte sich eine große Zahl von Frauen verschiedener Konfessionen im Pfarrheim Zeitlarn versammelt.

Frauen des Weltgebetstagskomitees aus Chile haben die Liturgie des Gottesdienstes entworfen.

Das Problem des solidarischen Teilens von materiellen Gütern, wie Land, Rohstoffen und Nahrung, aber auch das des Teilens von Lebenschancen stand im Mittelpunkt der Gebetsstunde.
Das diesjährige Titelbild wurde von der 77- jährigen Bäuerin Norma Ulloa gestickt. Sie verbindet darin biblische Wundererzählungen mit Alltagsszenen aus dem bäuerlichen Leben.

Dabei gewinnt die Frage Jesu im Evangelium von der Brotvermehrung, "Wie viele Brote habt ihr?" (Mk 6,30-44), vor dem Hintergrund der jüngsten Geschichte des Landes, vor allem der der Militärdiktatur, eine neue Bedeutung. Auch die biblische Erzählung vom Gottvertrauen der armen Witwe aus Sarepta (1 Kön 17,8-24) und die Beschreibung des Reichtums im gelobten Land (Dtn 8,7-10) werden von den Frauen des Weltgebetstagskomitees im Blick auf die aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen ihres Landes gedeutet. Die Menschen Chiles haben gerade unter den schwierigsten Bedingungen immer wieder Gastfeundlichkeit bewiesen und sich gegenseitig unterstützt. Aus diesen Erfahrungen können auch wir heute lernen.

Drei junge Frauen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee Monika Gerl , Veronika Brozovsky und Clarissa Heiler, stellten zu Beginn der Gebetsstunde in einem kurzen Lichtbildervortrag das Gastgeberland Chile vor.


Das Land, zu dem auch die Osterinseln gehören, ersteckt sich in einer Länge von 4300 km von Norden nach Süden über mehrere Klima - und Vegetationszonen. Es wird im Osten begrenzt durch den Gebirgszug der Anden und im Westen durch den Pazifik. Auf den Bildern war vor allem die überwältigende Schönheit der Landschaft zu sehen. In dem Vortrag kamen auch die Fruchtbarkeit der Böden und der Reichtum an Bodenschätzen, vor allem Kupfer und Eisenerz zur Sprache. Die meisten Menschen leben heute in den größern Städten, etwa in der Hauptstadt Santiago de Chile.
Sie gehören verschiedenen Volksgruppen und Religionen an. Mit über 70 % hat die römisch-katholische Konfession den größten Anteil an der Bevölkerung. Ihr Einfluß geht aber zugunsten der Pfingstkirchen zurück. darüberhinaus wurden aber auch spezifische Probleme der Frauen in dem Land, vor allem ihre soziale Benachteiligung, angesprochen. Mit der Förderung verschiedener Projekte durch das Weltgebetstagskomittee soll sie gemildert und die Selbstständigkeit der Frauen gefördert werden.
Frau Elisabeth Gerl begrüßte die Gäste und eröffnete mit dem Entzünden der Weltgebetstagskerze den Gottesdienst.
Die liturgische Gestaltung lag auch diesmal wieder in den bewährten Händen unserer Gemeindereferentin Frau Edeltraud Herrmann. Sie bereicherte die Ausgestaltung der Gebetsordnung mit vielen kreativen Ideen, wie etwa einer schön gestalteten Gebetsmitte, oder mit Vorschlägen für den Vortrag der Lesungstexte. Dabei wurde sie von den Frauen des örtlichen Weltgebetstagskomitees tatkräftig unterstützt.



Die Frauensinggruppe "Sing&Swing" unter der Leitung von Frau Judith Brunner - Schebrich übernahm einmal mehr gekonnt und routiniert, die musikalische Gestaltung der Liturgie.
Nach dem Ende des Gottedienstes traf man sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein, um landestypische Gerichte, die von den Frauen zubereitet worden waren, zu probieren.




Text und Bilder: pz