Geistliche Impulse


Ferienzeit

Ruhe und Erholung


Sommer bedeutet für viele Menschen Urlaub.
Nach Wochen und Monaten der Arbeit glaubt man nicht nur, man habe ihn sich verdient.
Mehr noch braucht der Mensch Zeit für Ruhe und Erholung.
Lang ist die Zeit ohnehin nicht.

Doch das Umschalten von 100 Prozent Leistung auf die Ruhephase ist leichter gewünscht als getan.
Man nimmt erst richtig wahr, wie viel Raum die Arbeit im eigenen Leben einnimmt.

Möglichkeiten, die entstandene Leere zu füllen, mag es gar viele geben.
Doch für manches davon, denke ich, ist die freie Zeit zu kostbar.

Ganz sicher sind es uns einige Menschen wert:
unsere Liebsten, mit denen jede freie Minute ein Geschenk ist.
Frei von der Arbeit – frei für andere(s) und frei für sich.

Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, durch nichts und niemandem von sich abgelenkt zu werden, kann durchaus eine anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung sein.

Doch das darf es uns wert sein.
Schließlich bin ich selbst ja der Mensch, der am meisten Zeit mit mir verbringt.

Egal an welchem Ort wir den Urlaub verbringen, es ist unsere Chance, in und mit sich zur Ruhe zu kommen.

Mag sein, dass wir manches Beunruhigende in uns finden.
Doch Gott mutet uns das zu.
Und er sagt uns für dieses Unternehmen seinen Beistand zu.

Vielleicht entdecken wir ihn gerade da, wo wir ihn am wenigsten vermutet haben.
Das wäre wohl die schönste Urlaubserfahrung: Gott in sich zu entdecken.
Von solchen Erfahrungen mag man lange zehren, selbst wenn der Urlaub schon Tage vorbei ist.

Gott – ob in sich oder in seinen Nächsten – zu erfahren und aus seiner Nähe zu leben, das ist mein Wunsch für jeden.

Ihr Pfarrer Josef Schießl


Text: Josef Schießl; Bild: pz