Geistliche Impulse


Christi Himmelfahrt 2012

Himmelfahrt – oder Zeuge sein
( nach Apg 1,1-14)


Liebe Gemeinde,
Lukas erzählt, wie sich die Niedergeschlagenheit der Jünger in Freude verwandelt,
wie aus ängstlichen Menschen, die sich versteckt halten, mutige, tatkräftige Menschen werden, die das Licht der Öffentlichkeit suchen.
Aus dem Rückzug wird ein Vorstoß und Auszug.


Himmelfahrt ist eine Vorstellung, die uns Probleme bereitet. Lukas erzählt sie und macht die Apostel zu Zeugen davon.
Sie sehen, starren auf etwas, das man am Ende gar nicht mehr sehen kann. Sichtbar bleibt lediglich das Zeugnis, das die Apostel davon geben. Sichtbar bleibt, und wird es immer wieder, im Zeugnis von Menschen –
in der Umwandlung von Trauer in Freude,
der Verkündigung von Umkehr und Verge-bung, im Neubeginn.

Himmelfahrt kann man sich auch auf eine
ganz andere Art und Weise vorstellen.
In der Schöpfung gibt es viele Verwandlungen.
Nehmen wir z.B. das Bild des Löwenzahns.
Ein Löwenzahn wächst immer und überall. Sogar zwischen Pflastersteinen kommt er vor. Ist der Löwenzahn verblüht, erhalten wir eine Pusteblume. Es ist die gleiche Blume in einer anderen Form. Sie verteilt ihre Samen und löst sich im Wind auf.


Auf den ersten Blick haben diese Bilder wenig mit dem Text zur Himmelfahrt Jesu zu tun. Und doch gibt es da einen tiefen Zusammenhang.
Jesus sagt: „Geht hin und macht alle Völker zu meinen Jüngern. Bringt reiche Frucht!“ –
Der Löwenzahn wird als Unkraut bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass er reiche Frucht bringt, überall wächst und immer wieder kommt.

Weiter spricht Jesus: „Ich bin immer und überall bei euch!“ Dann breitete er seine Hände aus über die Jünger und segnete sie. Gleichzeitig wurde er zum Himmel emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und seine Gestalt war nicht mehr zu sehen.

Der Löwenzahn verbreitet sich, indem sich die Blüte auflöst und als
kleine weiße „Fallschirme“ durch
den Luftzug überallhin verbreitet wird.
Der alte Löwenzahn ist nicht mehr zu sehen.

Himmelfahrt – Zeuge sein – oder mit dem Kehrvers eines Liedes ausgedrückt:

Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns!
Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns,
jetzt noch verhüllt, doch bald in Herrlichkeit,
wenn ihn alle sehn am Ende dieser Zeit.

Die Erfahrung, dass der Herr hier bei uns ist, wünscht Ihnen

Ihre Gemeindereferentin
Edeltraud Herrmann


Text und Bilder: Edeltraud Herrmann