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Weltgebetstag - 2. März 2012 - Malaysia
"Steht auf für Gerechtigkeit ! "

Der Weltgebetstag der Frauen, der alljährlich am ersten Freitag im März in über 170 Ländern begangen wird, stand in diesem Jahr unter dem Motto:
" Steht auf für Gerechtigkeit !"
Am Abend hatten sich Frauen verschiedener Konfessionen aus Zeitlarn und der näheren Umgebung zur Feier des Wortgottesdienstes im Pfarrheim Zeitlarn versammelt.



Das Titelbild "Ermutigung zum Aufrichten" wurde von der malaysischen Künstlern Hanna Cheriyan Varghese gestaltet.

Die Liturgie des Gottesdienstes entwarfen diesmal
Mitglieder des Weltgebetstagskomitees aus Malaysia.
Unerschrocken sprechen sie gesellschaftliche Probleme in ihrem Land an und rufen zum beharrlichen Widerstand gegen jede Art von Ungerechtigkeit auf.
Dabei können sie auf Vorbilder aus der Bibel zurückgreifen. In den Lesungen hören wir vom Propheten Habakuk, der bei Gott immer wieder gegen Elend, Gewalt und Barbarei protestiert und Lukas berichtet uns im
18. Kapitel seines Evangeliums wie sich
eine Witwe mutig gegen einen ungerechten Richter durchsetzt.
Auch wir werden dazu aufgerufen uns einzumischen, wenn Menschenrechte missachtet werden, oder wenn in Politik und Wirtschaft Diskriminierung und Korruption zu beobachten sind, so wie die malaysische Menschenrechtsaktivistin
Irene Fernandez, die gegen die ungerechte Ausbeutung von weiblichen Hausangestellten in Malaysia protestiert.

Vier junge Frauen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee Veronika Brozovsky, Monika Gerl, Franziska Roth und Clarissa Heiler, stellten zu Beginn der Gebetsstunde in einem kurzen Lichtbildervortrag das Gastgeberland vor.

Malaysia besteht aus zwei Landesteilen, einem westlichen Teil mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und einem östlichen Teil, der 500 km davon entfernt auf der Insel Borneo liegt.
Auf einem Gebiet das mit etwa
330 000 Quadratkilometern etwas kleiner ist als Deutschland, leben viele verschiedene Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit zusammen. Staatsreligion ist der Islam.
Außerdem leben fast drei Millionen Arbeitsmigrantinnen im Land. Unter ihnen sind etwa eine Million Flüchtlinge und Personen ohne gültige Papiere.
Der wirtschaftliche Erfolg des Landes, das zu den 15 bedeutendsten Handelsnationen zählt, wird jedoch häufig auf Kosten der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Ausbeutung bestimmter Bevölkerungsgruppen, wie der Migrantinnen, erzielt.



Frau Elisabeth Gerl begrüßte die Gäste und eröffnete mit dem Entzünden der Weltgebetstagskerze den Gottesdienst.
Die liturgische Gestaltung lag auch diesmal wieder in den bewährten Händen unserer Gemeindereferentin Frau Edeltraud Herrmann. Sie bereicherte die Ausgestaltung der Gebetsordnung mit vielen kreativen Ideen, wie etwa einer schön gestalteten Gebetsmitte, oder mit Vorschlägen für den Vortrag der Lesungstexte. Dabei wurde sie von den Frauen des örtlichen Weltgebetstagskomitees tatkräftig unterstützt.
Die Frauensinggruppe "Sing&Swing" unter der Leitung von Frau Judith Brunner - Schebrich übernahm einmal mehr gekonnt und routiniert, die musikalische Gestaltung der Liturgie.

Nach dem Ende des Gottedienstes traf man sich noch zu einem gemütlichen Beisammensein,
um landestypische Gerichte, die von den Frauen zubereitet worden waren, zu probieren.








Text: pz; Bilder: Ingrid Hartmann, pz