Archiv


Weltmissionssonntag 2012


Das Leitwort des Sonntags der Weltmission, vom 28. Oktober, war in diesem Jahr
ein Vers aus dem Psalm 119.: „Dein Wort ist ein Licht für meine Pfade“.

Im Mittelpunkt der Liturgie stand ein Bilum. Auf allen Bildern und Fotos aus dem Beispielland Papua - Neuguinea war es zu sehen und selbst auf dem Plakat stach die blau - weiße Tragetasche, die eine Frau um den Hals trägt, sofort ins Auge.
Bilum heißt übersetzt ‚tragfähiges Netz’. Wahre Kunstwerke sind sie manchmal, diese Tragnetze aus Papua - Neuguinea, die den Namen „Bilum“ tragen. Am Sepikfluss wurde einst die Technik entwickelt, aus Pflanzen-fasern feine Schnüre zu fertigen, die in einer kunstvollen Technik zu Netzen verknotet wurden.
Neuerdings werden auch moderne Werkstoffe dafür verwendet und überall in Papua- Neuguinea dient die Herstellung des Bilum heute dem einen Ziel: eine Tragtasche zu bekommen, in der alles Wertvolle gesammelt, aufbewahrt oder mitgetragen werden kann. Fast alles, was zum Leben gehört, findet darin Aufnahme: Einkaufsgut, Feldfrüchte, ja sogar Babies.

Papua - Neuguinea liegt südlich des Äquators und nördlich von Australien. Die meisten Bewohner dieses Inselstaates wohnen in ländlichen Gebieten oder mitten im Regenwald. Dort leben sie in Familien und Clans in festen Dörfern und ernähren sich von dem, was sie auf ihrem Land anbauen und ernten. Besucher lassen sich von der Idylle regelrecht verzaubern. Es kommen Vorstellungen von Urwaldabenteuer und Dschungelromantik auf.

Doch dieser Eindruck trügt. Denn das, was die Menschen auf ihrem Land anbauen, reicht oft nicht zum Leben. Zudem drängen zahlreiche ausländische Investoren in das Land: Sie kaufen große Landflächen auf und beuten sie aus. Auch der Raubbau an wertvollen Bodenschätzen schadet der Umwelt und die Gewinne kommen nur einigen Wenigen zugute.
Doch die Hoffnung auf den großen Fortschritt und das ganz große Geld lassen viele Menschen blind werden für die Risiken und die Probleme. Das führt dazu, dass das Land zunehmend zerrissen ist zwischen einem traditio-nellen Leben auf der einen und rücksichtslosem Fortschritt auf der anderen Seite. Korruption und Vettern-wirtschaft werden ein immer größeres Problem. Bemühungen um eine Entwicklung, die allen Menschen dient, werden dadurch immer wieder zunichte gemacht. In dieser Situation fühlen sich viele der Einwohner von Papua-Neuguinea überfordert. Sie wissen nicht, was noch gilt, was richtig oder falsch ist.
Viele fragen nach dem Sinn ihres Lebens.



In der Kollektenansage bat Pfarrer Schießl um Spenden für die ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien. Er bedankte sich bei den Gläubigen für ihre Solidarität gegenüber den Menschen in Papua - Neuginea mit den Worten: „In vielen Teilen unserer Erde ist es die Kirche, die Halt und Hoffnung vermittelt, dort, wo Menschen leiden und verzweifelt sind. Mit Ihrem Gebet und mit Ihrer Spende für Missio nehmen Sie teil an dieser größten Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Sie tragen dazu bei, dass Gottes Wort zum Licht werden kann für die Menschen in Papua - Neuguinea und in vielen anderen Ländern der Erde, wo Not und Dunkelheit herrschen“.

Der Gottesdienst wurde von Mitgliedern des Sachausschusses ‚Mission, Entwicklung und Frieden’ gestaltet.
Nach allen Gottesdiensten am Wochenende verkaufte der Sachausschuss Eine - Welt - Waren. Diese wurden von den Gottesdienstbesuchern gerne abgenommen.


Text und Bilder: pz