Geistliche Impulse


Eisheilige 2013

Bauern und Gärtner kennen sie, und auch jeder, der Blumen auf den Balkon stellen möchte:
die Eisheiligen, auch „Eismänner“ genannt – die Tage vom 12. – 14. Mai, nach den Heiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius benannt.
Regional kommen in Norddeutschland noch der heilige Mamertus (11. Mai) und
in Süddeutschland die heilige Sophie (15. Mai) hinzu.
Die Namensnennung beruht auf jahrhundertealten Wetterbeobachtungen, die zu
dem Ergebnis kommen, dass es Mitte Mai immer wieder zu überraschenden Kälteeinbrüchen
mit Nachtfrostgefahr kommen kann.
Doch wer waren diese fünf „Eisheiligen“ eigentlich?




Mamertus, wurde 461 Bischof seiner Heimatstadt Vienne
in Frankreich.
In manchen Regionen erinnern noch die drei Bittgänge vor Christi Himmelfahrt an den Heiligen, die er 470 nach großen Feuern und Zerstörungen in Vienne mit Prozessionen zur Abwendung von Gefahren und zur Erflehung göttlicher Hilfe einführte. Mamertus starb 475 in Vienne.

Pankratius wurde um 290 in Phrygien in der heutigen
Türkei geboren und starb in der Christenverfolgung
unter Kaiser Diokletian 304 den Märtyrertod in Rom.

Servatius, evtl. am Anfang des 4. Jhts in Armenien geboren, gilt als der erste bezeugte Bischof von Tongeren/Belgien.
Über sein Leben sind zahlreiche Legenden und Wundererzählungen bekannt. Gestorben ist er 384 in Maastricht als Märtyrer. Die Servatiuskirche von Maastricht
ist die älteste Kirche der Niederlande und dort die einzige über
dem Grab eines Heiligen.

Bonifatius (14. Mai) darf nicht mit dem „Apostel der Deutschen“ Bonifatius (Gedenktag 5. Juni)
verwechselt werden.
Bonifatius von Tarsus starb um 305 in der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius
den Märtyrertod.


Ebenfalls den Märtyrertod starb die heilige Sophie
von Rom um 304 unter Kaiser Diokletian.
Teile ihrer Reliquien befinden sich heute im
Frauenkloster Eschau im Elsass.


Auch wenn die „Eisheiligen“ heuer wohl „eisfrei“ bleiben, bitten wir Gott beim Wettersegen,
im Monat Mai ganz besonderes um seinen Beistand:

Gott, der allmächtige Vater segne euch und schenke euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil
von euch fern.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde.
Er begleite eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebraucht, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe
des Menschen gewachsen ist.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.


Gestaltung: Evi Brandl; Text: Pfarrbrief Mai 2011; Bild: "image";