Geistliche Impulse


Ferienzeit

Ferien - Urlaub


Ferien. Urlaub. Ich habe Ferien.
So ganz richtig kann ich das noch nicht begreifen: ich habe Urlaub.


Ferien. Urlaub.
Da schwingt die Hoffnung mit, Eintönigkeit und Belastungen des Alltags einmal hinter sich zu lassen.
Das ist oft auch der Traum von Ferne, um Abstand zu gewinnen zu Situationen, vielleicht auch zu Menschen.
Das ist oft auch der Traum vom sich einfach mal „fallen lassen“!
Ferien. Urlaub.
Jeder Mensch braucht solche Zeiten, die wir Ferien nennen, auf die wir als Urlaub einen Anspruch haben. Jeder Mensch braucht Zeiten, um sich zu erholen, um sich selbst zu begegnen, um mit anderen auf neue Weise zusammenzusein.
Und jeder Mensch verbringt seine Ferien, seinen Urlaub auf seine ganz persönliche Weise.

   

Das stimmt doch gar nicht, wird mancher einwenden. Urlaubmachen kostet Geld, selbst als „Massentourist“ und mit Pauschalreisen. Und was machen diejenigen, denen das „Kleingeld“
für solche Reisen fehlt: die kinderreichen Familien, der arbeitslose Familienvater?


  

Ferien. Urlaub.
Das ist nicht eine Frage des großen Geldes, der weiten Reise,
der ausgefallensten Abenteuer.
Das ist eine Frage, wie ich mit mir selbst und den anderen umgehe. Dass ich spüre, wo mein Leben und ich alleine von der Arbeit bestimmt werden.
Dass ich erfahre, wo ich offen bin für Unerwartetes, für Erlebnisse und Ereignisse, die ich nicht vorausgeplant habe.
Dass ich mehr Mensch werde, weil ich mich nicht selbst bewerte nur aufgrund der Leistungen meiner Arbeit.
Ferien. Urlaub.
Das ist eine wichtige Zeit im Rhythmus des Lebens. Das ist eine geschenkte
und eine verdiente Zeit.


Ferien. Urlaub. Das ist die Chance, sich selbst von einer anderen Seite kennen zu lernen.
Und dazu brauche ich nicht das große Geld und muss nicht weit weg fahren.

Karl Valentin, der Münchner Komiker drückte es einmal so aus: „ Heute will ich mich besuchen, hoffentlich bin ich daheim.“

Ferien. Urlaub. Seien sie daheim, wo immer sie auch ihre Ferien verbringen.

 Gebet der Kinder:

Wo ich gehe, wo ich stehe, bist du lieber Gott bei mir.
Wenn ich ihn auch niemals sehe, weiß ich dennoch Gott ist hier.
Amen.


Text: P. Benno Kuppler SJ ; Bilder: Martina Fuchs, Kindergarten St. Bartholomäus