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Weltgebetstag - 6. März 2015 - Bahamas
"Begreift ihr meine Liebe?"


Zur Feier des Weltgebetstages trafen sich auch in diesem Jahr wieder Frauen verschiedener Konfessionen aus unserer Pfarrgemeinde und der näheren Umgebung zu einem Wortgottesdienst im Pfarrheim.

Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann begrüßte die Gäste und erläuterte kurz den Leitgedanken des Gottesdienstes „Begreift ihr meine Liebe?“.


 

Das Titelbild wurde von der Künstlerin Chantal E. Y. Bethel
entworfen. Es wurde ausgewählt, weil es auf verschiedene Weise radikale Liebe zum Ausdruck bringt. Flamingos, die Nationaltiere der Bahamas verneigen sich, erfaßt von den segnenden Strahlen der Anwesenheit Gottes.

Damit sich die Frauen unserer Gemeinde ein Bild von der Lebenssituation der Frauen auf den Bahamas machen konnten, stellte Frau Katharina Späth anschließend das Beispielland im Rahmen einer gekonnt komponierten Power Point - Präsentation vor.

Die Bahamas sind ein Inselstaat, der in der Karibik liegt. Von den 700 Inseln werden allerdings nur 30 bewohnt.
Auf der bedeutendsten Insel New - Providence liegt die Hauptstadt Nassau. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt auch auf der Insel Grand Bahama in der Stadt Freeport.
Auf den beiden Hauptinseln befinden sich die kulturellen und wirtschaftlichen Zentren des Landes, Einrichtungen für denTourismus, Finanzgeschäfte und Industriebetriebe.

Frau Späth ging dann kurz auf die Geschichte des Landes ein.
1492 landete Christoph Kolumbus auf der Insel San Salvador, die heute zu den Bahamas gehört. Er nannte das Gebiet, das er entdeckt hatte, wegen des niedrigen Wasserstands der dort herrschte „baja mar“ (span. flaches Wasser).
Von diesem Wort leitet sich der Name "Bahamas" ab.


Die indigene Bevölkerung wurde von den Eroberern versklavt und starb aus. Im Laufe der Zeit ließen sich dann englischsprachige Siedler auf den unbewohnten Inseln nieder. 1629 wurden die Bahamas zu einer britischen Kolonie. Im 18. Jahrhundert brachte man Männer und Frauen aus Westafrika ins Land, die zur Arbeit auf den Plantagen eingesetzt wurden. Die Nachfahren der Sklaven machen heute 85% der Bevölkerung aus.
Seit 1973 sind die Bahamas unabhängig. Die parlamentarisch - konstitutionelle Monarchie ist Mitglied des Commomwealth.

Die Bahamas sind ein überwiegend christlich geprägtes Land.

Besonders beliebt sind die Bahamas bei Touristen.
Das blaue Meer, die Sandstrände und die atemberaubend schöne Natur locken jährlich circa 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt auf die Inseln.

Die grazilen Flamingos, sind
die Nationalvögel der Bahamas.
   
   

  
Frauen auf den Bahamas haben seit
1961 das Wahlrecht. Allerdings ist die Gleichberechtigung bis heute noch nicht ganz verwirklicht.
So verdienen beispielsweise die Frauen weniger und auch in politischen Führungsämtern sind Frauen eher selten vertreten. Zudem ist Gewalt gegen Frauen sehr weit verbreitet.
Im "Bahamas Crisis Centre", einem anerkannten Frauenrechtszentrum bekommen die Frauen Hilfe und Unterstützung.
Auf den Bahamas gibt es die weltweit höchste Rate an Brustkrebs. Die Ursache dafür ist noch nicht geklärt. Es wurden aber eine Reihe von Projekten ins Leben gerufen, um den Betroffenen zu helfen.

Bei ihrer Gottesdienstgestaltung griffen die Frauen der Bahamas die Sonnen- und Schattenseiten ihrer Heimat auf.
Für sie wird in der Lesung aus dem Johannesevangelium (13,1-17), in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, Gottes Liebe erfahrbar. Gefragt ist die tatkräftige Nächstenliebe von jeder und jedem Einzelnen und man braucht dafür Menschen, die in den Spuren Jesu Christi wandeln.

Dies wurde den Frauen vor Ort besonders anschaulich in einem Rollenspiel vor Augen geführt.

Sechs Frauen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee stellten sich vor der Bühne in einer Reihe auf. Jede der Frauen trug ein Schild in der Hand, auf dem ihr besonders Anliegen geschrieben stand - die Not der Straßenkinder, die Probleme von Müttern im Teenageralter, häusliche Gewalt, die Sorge um Hivinfizierte und Krebskranke, die Vernachlässung von Migranten aus Haiti.

Eine weitere Frau, die den ausgelegten Fußspuren Jesu folgte, ging auf die anderen Frauen zu und las das jeweilige Anliegen, der betreffenden Frau laut vor. Dann wusch und trocknete sie ihr die Füße. Nach dieser Geste der Zuwendung wurde das Schild umgedreht und die Beschreibung der gewandelten Perspektive vorgelesen.


  


Die Gestaltung des Gottesdienstes lag auch in diesem Jahr wieder in den Händen unserer Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann, die von den Frauen des örtlichen Weltgebetstagskomitees tatkräftig unterstützt wurde.

 
  

In der Gebetsmitte waren für das Beispielland typische Elemente, Pflanzen, Früchte, Tiere und die Nationalflagge dekorativ arrangiert.
Sie vermittelten
den Gottesdienstbesuchern eine anschauliche Vorstellung von der Schöheit und Vielfalt der Bahamas.

Für die musikalische Gestaltung war die Frauensinggruppe "Sing&Swing" unter der Leitung von Frau Judith Brunner – Schebrich verantwortlich. Die fröhlichen und zu Herzen gehenden Lieder wurden sehr schön interpretiert und luden zum Mitsingen ein.

Nach dem Gottesdienst konnte man den Abend bei einem gemütlichen Abendessen mit landestypischen Gerichten ausklingen lassen.






Text: Katharina Späth, pz; Bilder: Edeltraud Herrmann, Materialien des Weltgebetstagskomitees