Archiv


Dekanatsjahrtag des Dekanats Regenstauf -
1. Juni 2016

Der diesjährige Dekanatsjahrtag des Dekanats Regenstauf fand am 1. Juni in der Pfarrei Zeitlarn statt. Die Priester und Diakone, die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die kirchlichen Lehrkräfte trafen sich in der Pfarrkirche zur Vesper, der sich eine Konferenz im Pfarrheim anschloss. Dekan Huber und die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Referate berichteten dort über aktuelle Themen. In dieser Runde stellte sich auch der Referent, Weihbischof Dr. Josef Graf vor und berichtete über seinen Schwerpunkt in der Priesterseelsorge.



feierlicher Gottesdienst mit den Priestern des Dekanats
Ein Höhepunkt war
der Pontifikalgottesdienst, den neben den Hauptamtlichen auch viele Ehrenamtliche und Gemeindemitglieder aus allen Pfarreien des Dekanats mitfeierten.
Die musikalische Gestaltung durch
den Dekanatschor
unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker Andreas Dengler, bei dem auch viele Zeitlarner mitsangen, verlieh dem Gottesdienst einen besonders festlichen Charakter.
Weihbischof Graf stellte seine Predigt unter das Thema: „Als Salz der Erde und Licht der Welt der Barmherzigkeit ein Gesicht geben“.


Der Papst möchte, dass das Jahr dieses außerordentliche Heilige Jahr
der Barmherzigkeit ein Gesicht hat, so der Weihbischof.
So müssten Christen auf Jesus Christus schauen, weil in ihm die Barmherzigkeit Gottes endgültig und unüberbietbar ein menschliches Gesicht bekommen hat.
Wir können auf Jesus schauen, indem wir auf das Evangelium hören und dort die Worte und Werke Jesu betrachten. Nicht Gebote und Forderungen stünden dabei im Vordergrund, sondern das Angebot göttlichen Erbarmens.
Dies zeigte Weihbischof Graf am Doppelbild von „Salz und Licht“ auf
und er lud die Mitfeiernden ein, sich zu fragen:
Wo kann ich Salz der Erde sein, indem ich guten Geschmack in die Umgebung bringe, in der ich lebe?
   
  

und Weihbischof Dr. Josef Graf zusammen
mit den pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern;




Weihbischof Graf bei seinem Vortrag im Pfarrheim
Das Stichwort „Barmherzig wie der Vater“ war auch der Leitgedanke des anschließenden Vortrags, dem die Besucher im bis zum letzten Platz gefüllten Pfarrsaal aufmerksam folgten. Theologisch äußerst fundiert und nah am Menschen – so haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
den Vortrag beschrieben und dies
auch durch ihren Applaus zum Ausdruck gebracht.
Zum Schluß fasste Weihbischof Graf seine Ausführungen zusammen und brachte sie auf den Punkt indem er feststellte: Barmherzigkeit sei eine wesentliche Eigenschaft Gottes und solle somit auch eine Grundhaltung des Christen sein. Es wäre gut, die sieben leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit zu kennen. Noch mehr aber käme es darauf an, diese auch im Alltag zu leben.

Mit einem Gebet der heiligen Faustyna Kowalska und dem bischöflichen Segen fand
der Dekanatsjahrtag seinen Ausklang. Dekan Huber bedankte sich herzlich bei Weihbischof Graf für diesen bereichernden Abend – aber auch bei allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben.

 Ausschnitt aus dem Gebet der heiligen Faustyna, das Papst Franziskus empfiehlt:

Hilf mir, Herr, dass meine Augen barmherzig sind, damit ich niemand nach äußerlichem Anschein verdächtige und richte, sondern wahrnehme, was schön ist in den Seelen meiner Nächsten, und ihnen zu Hilfe komme.
Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig wird, damit ich mich den Bedürfnissen meiner Nächsten zuneige, dass meine Ohren nicht gleichgültig bleiben für Leid und Klage der Nächsten.

Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird, dass ich niemals über meinen Nächsten abfällig rede, sondern für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe.

Hilf mir, dass meine Hände barmherzig und voll guter Taten sind, damit ich meinem Nächsten nur Gutes tue und schwierigere, mühevollere Arbeit auf mich nehme.

Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind, dass ich meinem Nächsten immer zu Hilfe eile und die eigene Mattheit und Ermüdung beherrsche. Meine wahre Rast ist im Dienst am Nächsten.

Hilf mir, dass mein Herz barmherzig ist, auf dass ich alle Leiden der Nächsten empfinde, dass ich niemandem mein Herz versage, aufrichtigen Umgang auch mit denen pflege, von denen ich weiß, dass sie meine Gefühle missbrauchen werden.



Ich selbst werde mich im barmherzigen Herzen Jesu verschließen.
Über eigene Leiden will ich schweigen. Deine Barmherzigkeit, o mein Gott, soll in mir ausruhen.
 Aus dem Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska,1937, hg. Paris 1990, S.80f.

Text: Pfarrer Josef Schießl; Bilder: Gerd Sollich, Evi Brandl; Titelbild zum Jahr der göttlichen Barmherzigkeit
von Jesuitenpater Marko Rupnik (Quelle: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2015)