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Werke
der Barmherzigkeit




1. Fastensonntag

Die Botschaft Jesu (Lk 19, 1-7)
Jesus kam nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus, er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht, denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.






Impuls für die 1. Fastenwoche

Du gehörst genauso dazu wie ich

Seligpreisung:

Glückselig die Menschen, die andere so annehmen, wie sie sind, denn sie werden Gemeinschaft erleben.

Du gehörst genauso dazu wie ich:
Menschen, die sich klein fühlen, anders oder behindert sind, werden von Jesus nicht alleine gelassen. Er gibt ihnen einen Platz in der Gesellschaft. Auch wir sind tagtäglich herausgefordert, diese Akzeptanz zu leben!

Ich sehe dich stehen, dort drüben, auf der anderen Seite,
wie durch eine unsichtbare Grenze von mir getrennt.
Deine Blicke wandern sehnsüchtig herüber.
In meinem Herzen nehme ich dich wahr
in deinem Menschsein.
Herr, gib mir den Mut, lass mich den ersten Schritt machen, den ersten Schritt dort hinüber auf die andere Seite.


2. Fastensonntag

Die Botschaft Jesu (Lk 24,15;17-20)
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg, miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie. Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus von Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.






Impuls für die 2. Fastenwoche

Ich höre Dir zu

Seligpreisung:

Glückselig die Menschen, die anderen zuhören, denn sie werden Freude fürs Leben finden.

 

Ich höre dir zu:
Menschen, die um jemanden/etwas trauern, werden von Jesus begleitet. Er hält ihre Situation aus und hört geduldig zu. Auch wir sind herausgefordert, trauernden Menschen ein Ohr zu leihen.

Ich bemerke deinen Schmerz und deine Traurigkeit.
Ich weiche dir nicht aus, nehme mir bewusst Zeit,
höre dir geduldig und aufmerksam zu,
fühle mit dir mit,
bin einfach da.
Deine Blicke strahlen Dankbarkeit aus und
in kurzen Momenten habe ich das Gefühl
Gott zu begegnen.


3. Fastensonntag

Die Botschaft Jesu (Lk 10, 30-34)
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder, dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen! Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab, er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.









Impuls für die 3. Fastenwoche

Ich gehe ein Stück mit Dir

Seligpreisung:

Glückselig die Menschen, die Wegbegleiter sind, denn sie werden reich an Lebenserfahrung.

Ich gehe ein Stück mit Dir:
Für Menschen, die aus verschiedenen Ursachen in Not geraten, am Boden zerstört sind, zeigt Jesus in vielen Beispielen, wie Nächstenliebe konkret wird. Auch wir sind herausgefordert, nicht wegzuschauen, sondern Zivilcourage zu zeigen!

Wie eine Wunde brechen sie auf,
die Sorgen, die Ängste und Nöte,
die Fragen nach dem Leben
und überschwemmen dich wie eine Flut.
Ich erkenne deine Bedrängnis, deine Hilflosigkeit,
stehe dir bei, so gut ich kann,
begleite dich ein Stück weit durch deine schwere Zeit.
Ich spreche dir Mut zu und versuche dein Vertrauen in dich und Gott zu stärken, bis deine Blicke wieder klarer werden.


4. Fastensonntag

Die Botschaft Jesu (Joh 8, 3-5;7)
Da brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist werfe als erster einen Stein auf sie.






Impuls für die 4. Fastenwoche

Ich rede gut über Dich

Seligpreisung:

Glückselig die Menschen, die ihre Stimme für Andere erheben, denn sie werden Frieden finden.

Ich rede gut über Dich:
Jesus hat Menschen, wie die Ehebrecherin, nicht verurteilt, sondern ihnen Mut gemacht, neu zu beginnen. Auch wir sind herausgefordert, die Würde jedes einzelnen zu achten!

Ich spüre, du hast Sehnsucht nach Worten,
Worte, die du dir nicht selber zusprechen kannst.
Worte, die heilen können was verletzt wurde,
Worte, die dir Würde und einen Wert geben,
Worte, die mit Vorurteilen brechen,
Worte, die dir zeigen, dass du ein Mensch mit Gefühlen bist,
Worte, die wie Balsam sind für deine Seele.
Ich gehe zu dir und rede mit dir.


5. Fastensonntag

Die Botschaft Jesu (Mk 8,2-8)
Ich habe Mitleid mit diesen Menschen, sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen, denn einige von ihnen sind von weit her gekommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher soll man in dieser unbewohnten Gegend Brot bekommen, um sie alle satt zu machen? Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr?
Sie antworteten: Sieben. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen und
die Jünger teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen. Die Leute aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.







Impuls für die 5. Fastenwoche

Ich teile mit dir

Seligpreisung:

Glückselig die Menschen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen, sie werden frei von Schuldgefühlen werden.


I
ch teile mit Dir:
Menschen hungern nach dem Notwendigsten und nach Gerechtigkeit. Jesus lädt uns ein zu teilen, damit alle satt werden. Auch wir sind herausgefordert solidarisch, mit den ärmsten Ländern der Welt
zu leben.

Leid, Hunger, ausgezehrte Körper, weinende Kinder, verzweifelte Mütter, angsterfüllte Gesichter.
Krieg, Terror, Naturkatastrophen, Kampf ums nackte Überleben – mein Herz schmerzt, so viel Elend!
Ich spende, teile, gebe her nach meinen Möglichkeiten, in der Hoffnung, dass die Liebe zum Nächsten die Welt verwandeln kann.


Text und Zusammenstellung: GR Edeltraud Herrmann; Bilder: Caritas International