Geistliche Impulse


Eine Pilgerreise nach Israel - auf den Spuren Jesu?
ERWARTUNG - EINDRUCK - ANTWORT

Alles im Leben hat seine Zeit
Als die Möglichkeit im Raum stand, nach Israel zu reisen, fuhr es mir plötzlich durch den Kopf:
Da wolltest Du ja immer schon mal hin, aber immer war was Anderes wichtiger.
Jetzt pack die Gelegenheit endlich beim Schopf!
Aber gleich hinterher kam:
Ist das auch wirklich eine gute Idee in der jetzigen, politisch doch unsicheren Situation?
Und weiter:
Und was erwartet dich da?  Das biblische Israel?  Andere Religionen?
Mord und Totschlag?  Wie ist das Klima?
Bei den Informationsveranstaltungen wurden meine Bedenken wirklich zerstreut.
Vor Allem war da immer die Neugier:
Wie ist es da wirklich?
Was empfinde ich, wenn ich tatsächlich an den Stellen stehe,
von denen man so oft im Evangelium hört?
Ich wollte das einfach erleben und trat die Reise an.

Erste Eindrücke:

Die Bestimmungen am Flughafen sind wirklich streng.
Da merkte man gleich –
man kommt in ein Land, in dem man nicht einfach tun kann, was man will,
aber – der Flug war dadurch wirklich sicher.
Nach der Landung fahren wir über Land in unsere Unterkunft.
Auf den Straßenschildern sind
die Angaben immer dreisprachig: hebräisch,
arabisch, und englisch.
Dr. Then informiert uns darüber,
dass es in diesem Land
nur 2 % Christen gibt, dagegen sind 48 % der Bevölkerung Moslems und 50 % Juden.
So hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt.

   

Die Landschaft ist aber wirklich schön und ich fühle mich in
dieses Land hinein.
Wir kommen an unserer Unterkunft an. Es ist ein Gästehaus des Deutschen Vereins im Heiligen Land, das von deutschen Benediktinern geführt wird und
liegt am See Genezareth.
Die Lage ist einfach traumhaft.
Die erste Messe am Seeufer wird mir wohl immer im Gedächtnis haften bleiben.
Für mich war diese Sequenz der Reise der schönste Teil; andere mögen vielleicht anders empfunden haben…


Tabgha - lebendiges Evangelium vor Ort:

Eine Kirche ganz in der Nähe unserer Unterkunft erinnert
an das Wunder der Brotvermehrung.
Im Evangelium heißt es: " ... Jesus... zog sich allein mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück. ... Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen ..."
Mt 14,13-15
"Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis,
brach die Brote und gab sie
den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten und alle aßen und wurden satt." Mt 14,19-20

 

Unter dem Alter befindet sich der Heilige Stein
auf den Jesus die Brote gelegt haben soll.
Davor sieht man das berühmte Brot und Fisch-Mosaik.
" Warum wohl sind in dem Brotkorb auf dem Mosaik nur vier Brote zu sehen?"
fragte der Pater, der mit uns die Pilgermesse feierte, und erinnerte an die Worte Jesu "Gebt ihr ihnen zu essen!"

Kontraste:

In Bethlehem und in Jerusalem waren einfach viele Menschen und viel mehr fremdartige Eindrücke, die anderen Religionen waren wesentlich präsenter.



Blick auf Jerusalem vom Ölberg aus, mit Tempelberg,
Felsendom und Aqsa-Mosche, in der Mitte
im Hintergrund die Grabeskirche





Gebet an der Klgemauer in Jerusalem

Aber es gab sie auch hier, diese prägenden Momente des Innehaltens und
der Einkehr, sei es bei einer Vesper in der Dormitiokirche auf dem Berg Zion,
oder in der Grabeskirche um 5.00 früh, wenn noch wenig Menschen dort sind,
und so weiter…



der Garten Getsemani am Ölberg




in der Grabkapelle der Grabeskirche


Somit möchte ich das Fragezeichen im Titel auf den Spuren Jesu?
In ein Ausrufezeichen verwandeln und rufen:
AUF DEN SPUREN JESU!

 Text und Bilder: GR Edeltraud Herrmann, Christine Auburger-Sigwanz, Roland und Elisabeth Köppl, Alois Dobler