Geistliche Impulse


Maria Lichtmess 2018
Wir bemerken es und freuen uns daran: die Tage werden länger, das Licht nimmt deutlich zu. An Mariä-Lichtmess feiern wir Jesus als Licht für die Menschen, für die ganze Welt.
Offiziell heißt dieser Tag „Darstellung des Herrn“. Es ist der 40. Tag nach Weihnachten – so lange war nach jüdischem Gesetz einer Frau, die Mutter geworden war, der Zugang zum Tempel verwehrt. Nun durfte und musste sie sich für den Kult reinigen. Außerdem musste der erstgeborene Sohn einer jeden Familie erst ausgelöst werden, denn er gehörte ja Gott. So war es seit der Rettung aus der Sklaverei in Ägypten.
Darum also kommen Maria und Josef mit dem Kind nach Jerusalem in den Tempel. Sie halten sich an die Ordnung ihrer Glaubensgemeinschaft.
Auch wir tun das an diesem Festtag, wenn wir Gottesdienst feiern und so diesen Tag heiligen.
Schauen wir noch auf die Personen, die uns neben Maria, Josef und dem Kind heute im Evangelium begegnen. Ihre Namen sind Simeon und Hannah. Diese beiden haben ein langes Leben hinter sich, sind am Ende ihrer Kräfte, ihrer Lebenspläne. Aber sie sind nicht am Ende ihrer Hoffnung. Geduldig warten sie darauf, dass sich die Verheißung Gottes noch erfüllen wird und sie den Heiland der Welt, den Retter und Erlöser schauen dürfen. Das hält sie lebendig. Lassen auch wir uns von dieser Botschaft erfüllen und hoffnungsvoll warten, was jeder neue Tag uns bringt.
Bis heute werden an Mariä-Lichtmess die Kerzen geweiht, die das ganze Jahr über verbrannt werden. Sie erinnern uns daran, dass Christus unser Licht ist. Bitten wir ihn, wenn wir eine Kerze entzünden, dass er uns Hoffnung in dunklen Stunden gibt und Trost an schweren Tagen.
Ihre Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann

Manchmal muss man lange warten.
Da wird die Geduld auf eine harte Probe gestellt.
Dann braucht man Vertrauen zum Warten.
So wie du, Simeon.
Du hast gewartet und vertraut.
Lange, ein Leben lang.

Du hast gewartet –
auch als die Situation immer auswegloser wurde.
Du hast gewartet –
auch als dich der Mut verlassen hat.
Du hast gewartet –
auch als du an der Zusage Gottes gezweifelt hast.
Du hast gewartet –
auch als die Zweifel gekommen sind.
Du hast gewartet – weil dein Vertrauen größer war.

Wir brauchen dich, Simeon.
Wir brauchen dein Vertrauen.
Wir brauchen deine Ausdauer.
Wir brauchen dein Durchhaltevermögen.
In unserem Leben.
In unserer Kirche.
In unserer Gesellschaft.

Damit auch wir das Heil sehen dürfen.

   




Text und Bild: Edeltraud Herrmann; Meditation: Verfasser unbekannt