Geistliche Impulse


Weihnachten -   2017
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr. (Lk2, 10-11)

Liebe Gemeinde,
es ist eine Nacht, wie tausend andere Nächte auch. Bethlehem liegt in tiefer Dunkelheit. Manches Gesindel huscht durch die Straßen. Die Kinder schlafen und träumen in ihren Betten und manche Erwachsene finden keinen Schlaf und keine Ruhe. Sorgen und Kummer quälen sie. Draußen auf den Hirtenfeldern halten die Hirten Wache bei ihren Herden. Wilde Tiere sind auf der Suche nach Beute.
Es ist eine ganz normale Nacht…
Plötzlich aber ist alles anders.
Aus dem schwarzen Nachthimmel stoßen himmlische Heerscharen herab, verdichtet in einem riesigen Engel. Er ist nicht greifbar – doch voller Kraft und Intensität. Angst packt Mensch und Tier – doch die Augen können nicht lassen von der seltsamen Gestalt. Ganz langsam beginnen sie zu begreifen, dass die Erscheinung nichts Bedrohliches für sie hat, sondern etwas Befreiendes.




Der himmlische Bote weist den Hirten den Weg: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr (Lk2, 10-11).
Immer wieder bleibe ich daran hängen. Gerade den Hirten gilt diese Botschaft der Freude. Ihnen ganz persönlich, die sonst selten oder nie Grund zur Freude haben, deren Leben geprägt ist von Not und Last, Angst und Sorge, durchwachten Nächten und mühseliger Plackerei.
Mit ihnen gilt diese Botschaft auch allen anderen Menschen. Doch damals wie heute in besonderem Maße wohl denen, denen es ähnlich geht wie den Hirten: den Mühseligen und Beladenen auf dieser Erde, die sich ungeliebt und wertlos fühlen und deren Leben so trist ist wie die wüstenhaft leeren Hirtenfelder bei Bethlehem. Ausgerechnet ihnen verkündet der Engel Rettung und Heil.
So wünsche ich Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest, wie und wo auch immer Sie es feiern werden.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Kopf frei bekommen für das, was wirklich zählt.

Weihnachten: Die Menschen um einen herum wieder Gewicht bekommen lassen.

Weihnachten: Damit rechnen, dass sehr wichtig sein kann, was scheinbar wenig zählt.

Weihnachten: Das Kind in der Krippe bringt unsere gewohnten Maßstäbe durcheinander.

Ihre Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann

 Text: Edeltraud Herrmann; Bild: Beate Heinen (Quelle: Internet)