Geistliche Impulse |
Fastenzeit 2018 |
Sehnsucht nach der Sehnsucht |
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Weiße Bänder als Zeichen der Versöhnung mit Gott, unseren Nächsten und uns selbst wurden von den Teilnehmern des Bußgottesdienstes in der Pfarrkirche an einem Strauch befestigt. |
Ein junger Jude kommt zu einem Rabbi und sagt: „Ich möchte gerne Dein Jünger werden“. Da antwortete ihm der Rabbi: „Gut, das kannst Du, aber ich habe eine Bedingung. Du musst mir eine Frage beantworten. „Liebst Du Gott?“ |
Da wurde der Schüler nachdenklich: „Lieben? Das kann ich eigentlich nicht behaupten!“ Der Rabbi sagte freundlich: „Gut, wenn Du Gott nicht liebst, hast Du vielleicht Sehnsucht danach, ihn zu lieben?“ |
Der Schüler überlegte eine Weile und erklärte dann: „Manchmal spüre ich die Sehnsucht danach, Ihn zu lieben recht deutlich, aber meistens habe ich so vieles zu tun, dass diese Sehnsucht im Alltag untergeht!“ |
Da zögerte der Rabbi und meinte dann: „Wenn Du die Sehnsucht, Gott zu lieben, nicht so deutlich verspürst, hast Du dann Sehnsucht danach, Sehnsucht zu haben?“ Da hellte sich das Gesicht des Schülers auf: „Genau das habe ich. Ich sehne mich danach, diese Sehnsucht zu haben, Gott zu lieben!“ |
Der Rabbi entgegnete ihm darauf: „Das genügt, Du bist auf dem rechten Weg!“ |
Text: Dirk Gröger; Quelle: https://www.mariabuchen.de/texteundgebete/unterwegs/text29.htm; Bild: pz |