Geistliche Impulse


Fronleichnam - 2019


Bei Fronleichnam denken viele gleich an Prozession mit Blasmusik und Vereinsfahnen.
In der Tat ist es ein festlicher Umzug von einer Station zur anderen, vier an der Zahl nach alter Tradition - möglichst in allen vier Himmelsrichtungen, damit das Evangelium aller Welt verkündet wird.




Zweite Station beim Anwesen der Familie Zimmerer




Vierte Station beim Anwesen der Familie Pfeifferer


Dabei hat dieser Zug eine eindeutige Mitte: Jesus im Sakrament des Brotes (und des Weines), das zurückgeht auf das Abendmahl.
Deshalb nimmt jede Fronleichnamsprozession ihren Ausgangspunkt in der Eucharistiefeier, in der das `Geheimnis des Glaubens` begangen wird.

Die altvertrauten Hymnen
wie das ` Pange lingua...`
(Thomas v. Aquin/ 13.Jh.)
besingen dieses ` Geheimnis
des Leibs voll Herrlichkeit
und des kostbaren Blutes`
das sich
nur dem Glaubenssinn erschließt, den äußeren Sinnen freilich unzugänglich erweist.

    
      

Ausschnitt aus dem Blumenteppich vor dem dritten Altar
auf dem Anwesen der Familie Schübler

Die zweite Strophe `Tantum ergo sacramentum ...' weist darauf hin, dass die alte Bundessatzung (documentum) dem neuen Bundes-Ritus weichen musste - oder besser : durch Jesus überboten wurde.




Rückkehr in die Pfarrkirche


Wie die wandernde Schar der Hebräer in der Wüste durch Brot (Manna) und
Wasser am Leben erhalten worden ist, so kann sich das neue Volk Gottes auf seinem Pilgerweg durch das Leben ernähren durch das Brot, das Jesus selber ist.
Und wie das Blut des Lammes
die Hebräer in Ägypten vor dem Tod bewahrte, so eröffnet das Blut Jesu Zugang zu einem versöhnten Leben mit Gott - über den Tod hinaus
hinein in die Ewigkeit.
Wahrlich ein unfassbares Geheimnis!

Davon singt der Psalmist:

ER gibt denen Speise, die ihn fürchten,
an seinen Bund denkt er auf ewig.

 Text: Hans Großhauser; Bilder: Karlheinz Dirnberger, pz