Geistliche Impulse


BERTHOLD VON REGENSBURG

Gedenktag am 14. Dezember

Der 14. Dezember ist der Gedenktag an Berthold von Regensburg.
Er lebte von 1210 bis 1272 und war einer der bekanntesten Prediger des Mittelalters.



Die mittelalterliche Miniatur zeigt
Bethold von Regensburg als Prediger.

In Regensburg geboren
studierte er in Magdeburg
und war anfangs in Augsburg tätig,
bis er dann seinen Arbeitsbereich
auch auf Regensburg ausweitete.

Auf mehreren Predigtreisen kam er
in den Ruf eines bedeutenden Predigers in ganz Europa.
Im Jahre 1263 war er auf Geheiß des Papstes Gehilfe von Albertus Magnus,
in dessen Auftrag er auch mehrere Predigtreisen in den Osten unternahm.

In seinen Predigten äußerte er sich
sehr engagiert,
war gegen die Judenverfolgung und
rief das Volk zur Umkehr im Leben auf. Von seinem Werk ist im Original leider nichts mehr erhalten.

Er starb in Regenburg, sein Grabstein ist heute noch in der Minoritenkirche erhalten.


Was ist so bedeutend an einem Prediger ?

Geht man von der lateinischen Grundbedeutung von „predigen“ aus,
- praedicare heißt öffentlich erklären, ankündigen, ausrufen, verkünden - , dann wird schnell deutlich,
dass ein Prediger in der damaligen Zeit eine sehr große Rolle
in der Meinungsbildung des Volkes spielte und er so die Menschen wesentlich beeinflussen konnte.
So hat Berthold von Regensburg sicherlich die Gläubigen damals
in ihrem Glauben bestärkt. In seiner Funktion als Verkündiger von Gottes Willen hatte er ja auch berühmte Vorgänger: Ein Engel „verkündigte“ Maria die Geburt Jesu und auch wir denken in diesen Tagen daran,
dass Engel den Hirten an Weihnachten die Ankunft Jesu auf der Erde „ankündigten“.

   

Verkündigung der Geburt Jesu an die Hirten

Und so fragt man sich, was Berthold von Regensburg wohl heute, könnte er nochmals zu uns predigen, uns hätte mitteilen wollen. Da uns ja seine Predigten nicht mehr im Wortlaut, aber doch dem Sinngehalt nach erhalten sind, kann man nur mutmaßen, was es in dieser doch besonderen Adventszeit wohl gewesen wäre:

Die heutige Zeit, die ja so sehr von Corona geprägt ist, hätte Berthold wohl gar nicht so sehr erschreckt.
In seiner Zeit lebte man ja unmittelbar zusammen mit Pest und anderen Seuchen, wobei man nicht wirklich auf medizinische Hilfe hoffen durfte.
Der Tod war für diese Menschen allgegenwärtig und das Leben wurde
mit einem größeren Fatalismus verbracht.
Der Prediger hätte seine Aufmerksamkeit vermutlich viel mehr auf den fehlenden Glauben, verbunden mit fehlenden Werten gerichtet und in diesem Punkt
die Menschen zu Umkehr und Erneuerung aufgerufen.
In seinem starken Vertrauen zu Gott hätte er gerade in dieser Adventszeit versucht, den Menschen den Glauben zurück zu geben und dem Zweifel und
der herrschenden Orientierungslosigkeit mit dem Spruch geantwortet:


Das kann jetzt auch unser Leitspruch sein!!

 Text: Christine Auburger-Sigwanz; Bilder: Bild1, österreichische Nationalbibliothek, Codex 2829;
          Bild 2, Supercoloring.com, Gabriel und die Hirten; Bild3, Seniorengottesdienst Bibelwerk.de;