Archiv


Fronleichnam 2022 - 
Jetzt prangen wir wieder !
 





Nach der coronabedingten Unterbrechung fanden
heuer wieder die traditionellen Fronleichnamsprozessionen statt.

Die erste als sogenannter
"Rigeldorfer Prangertag"
am Dreifaltigkeitssonntag,
acht Tage nach Pfingsten,
an dem zugleich das Patrozinium
der dortigen Dorfkirche begangen wird.


Die Eucharistiefeier fand wieder
vor dem AWO-Heim statt.
Das hat den Vorteil,
dass die Bewohner leicht teilnehemen können und
sie bildeten in ihren Rollstühlen
auch die vordere Reihe um den Altar.
Dahinter standen die Vertreter einzelner Vereine und
ein paar Gemeinderäte
mit der Frau Bürgermeisterin
und eine Gruppe von Gläubigen.



Eucharistiefeier vor dem AWO-Heim






Kinder waren leider kaum zu sehen - doch:
zwei Erstkommunikant- innen
in ihren weißen Gewändern.
Die Teilnehmerzahl war also relativ überschaubar. Das mag noch an
den Nachwirkungen der Corona-Beschränkungen liegen,
aber auch an dem zeitgleich angesetzten Gründungsfest
des Burschenvereins,
das wohl einige abgezogen hat - auch den Pfarrer, der nach der Eucharistiefeier nach Zeitlarn eilte,
um dort den Festgottesdienst zu halten.



Und was taten die Regendorfer ?
Sie hielten die Prozession über die vier Altäre trotzdem, und die GR Buchhauser trug die Monstranz - eine Premiere,
wohl nicht nur für Regendorf.
Den sakramentalen Segen durfte sie allerdings nicht spenden, weil sie halt keine sakramentale Weihe hat...


Unbeschadet dessen haben Bläser und Chor die jeweiligen Stationen gestaltet
in einer abwechslungsreichen Mischung aus traditionellen und zeitgenössischen Gesängen.




Das wiederholte sich am Fronleichnamstag selber in Zeitlarn. Der Gottesdienst fand auf dem neu gestalteten Rathausvorplatz statt - ohne Zweifel ein schöner Rahmen.



In seiner Ansprache ging Pfarrer Schießl auf die Umtände ein, die zur Entstehung des Fronleichnamsfestes führten.

Der Pfarrer zeigte
in seiner Ansprache auf, dass
das Fronleichnamsfest im 13. Jh. eine Antwort war auf ein einseitiges Verständnis der Messpraxis.
Um die Eucharistie mehr zugänglich zu machen, wurde die Prozession im 13.Jh. eingeführt.
Der Herr Pfarrer leitete daraus ab, dass auf Notlagen immer auch
eine berichtigende Abhilfe gefunden wird,
was auch in Anbetracht heutiger Defizite hoffen lässt.



Der Vorbeter thematisierte
in seinen geistlichen Impulsen
auf dem Weg
heuer besonders die Friedensthematik,
aus aktuellem Anlass.
Dabei griff er die zentrale Zusage
des auferstandenen Jesus auf:
Der Friede sei mit euch! Dass er eine Chance erhält, erflehten die Gläubigen
an der Kapelle der Friedenskönigin,
wobei Maria auch als Schwester der Leidenden erscheint.
Der Vorbeter hat daraus abgeleitet: Christsein heißt Mitleiden, weil Jesus,
ja Gott selbst mitleiden.
Er hat eindringlich dazu aufgerufen,
im Mitgefühl, ja im leidenschaftlich engagierten Mit-Leiden nicht müde
zu werden.



Der Vorbeter, Herr Großhauser, begleitete
die Prozession mit geistlichen Impulsen,
die thematisch auf die jeweiligen Stationen
abgestimmt waren.



Der zweite Altar war heuer im Hof der Familie Ranker aufgebaut. Der Chor sang einleitend einen Satz von Giovanni Pierluigi da Palaestrina:"Sicut cervus..." - Wie der Hirsch lechzt nach (frischem) Quellwasser, so lechzt meine Seele, o Gott, nach dir. Auch wenn das für viele Menschen scheinbar heute nicht zutrifft, die Feier in festlicher Gemeinde bietet eine Chance dazu.

Die dritte Station im Schübler-Anwesen rückte die gefährdete Natur und damit im Zusammenhang die Landwirtschaft in das Blickfeld. Zum Abschluss wurden wieder alle Wesen, auch die im Stalle, aufgerufen zum Lobpreis Gottes.




zweiter Altar im Hof der Familie Ranker



dritte Station im Anwesen der Familie Schübler


Die Prozession bewegte sich dann
über die Hauptstraße zum Anwesen
der Familie Pfeifferer, wobei sich
der freie Blick auf die Kirche auftat,
Anlass für die mitziehenden Gläubigen
für die Kirche in ihren derzeitigen Nöten
zu beten.

Auf den Rathausvorplatz zurückgekehrt löste sich die Gemeinde auf:
die Frauen heim zum Kochen,
die Vereine im Gleichschritt
ins Wirtshaus,
die Ehrenamtlichen ins Pfarrheim
zum Bratwürstlessen.




vierter Altar im Hof der Familie Pfeiferer


Text: Johann K. Großhauser; Bilder: Karl-Heinz Dirnberger; Wolfgang Mühlbauer; pz;