Archiv


"Rigldorfer Prangertag" -
  Zeitlarner Fronleichnam
 2023
Strahlender Sonnenschein lag über dem Platz vor dem AWO-Heim, wo am Sonntag vor Fronleichnam der festliche Gottesdienst zum "Rigldorfer Prangertag" stattfand. Und die Sonne lockte wohl auch viele Heimbewohner ins Freie, die sich mit den Abordnungen der Vereine und Dorfbewohnern um den Altar gruppierten. Mit dabei waren auch die Bläser von der FFW-Kapelle und der Kirchenchor - eine stimmungsvolle Kulisse, vor der der Ortspfarrer Schießl zum Gedächtnis des Abendmahls begrüßte.

In der Ansprache stellte er
die Frage:
Wie ist Gott?
Und ging dabei auf das Patronat
der Regendorfer Kirche ein,
die Hl. Dreifaltigkeit,
ein Geheimnis, das kaum ausgeschöpft werden kann.

Originell war dabei der Gedanke,
dass es sich bei der Drei(faltigkeit)
nach jüdischem Empfinden
nicht so sehr um ein Abzählen,
als um eine Steigerung handle,
wie etwa beim "heilig, heilig, heilig" (oder dreimal hoch),
d.h. mehr Gott geht nicht:
Gott ist in sich Beziehung
und legt sich aus als schöpferischer Urgrund in uns,
als Gott neben uns in Jesus,
als Geist in der ganzen Schöpfung...








Dem Gottesdienst schloss sich
wie gewohnt die eucharistische Prozession an.

Betend uind singend zogen
die Gläubigen zu den vier Altären, wobei der vierte erstmals
vor dem Kriegerdenkmal errichtet war.
Dort endete die Prozession
mit dem nochmaligen Segen und dem "Großer Gott...", da die Kirche immer noch nicht benutzbar ist.

Unverzichtbar fand der Prangertag seine Fortsetzung beim Bratwürstlessen im Feuerwehrhaus bzw. Sportheim, da von den alten Gaststätten keine mehr in Betrieb ist.
Wollen wir hoffen, dass der "Rigldorfer Prangertag" weiter am Leben gehalten wird !


Das Ganze wiederholt sich
am darauffolgenden Donnerstag
(zum Gedenken an
den Gründonnerstag) in Zeitlarn.

Die Sonne war auch wieder da, diesmal über dem Platz
vor dem Rathaus.

Die Einen genossen sie
auf den aufgestellten Bänken,
die Anderen drückten sich
in den Schatten der Mauer
im Hintergrund.




Zu Beginn seiner Predigt stellte Pfarrer Schießl
den Zuhörern die rhetorische Frage:
"Mit wem wollen Sie sich gern sehen lassen?"


unterwegs mit der Monstranz zum ersten Altar.
Aber auch zu ihnen drang
dank der Lautsprecheranlage
die Ansprache des Pfarrers, der diesmal von der Redensart ausging: Mit dem kannst du dich sehen lassen - etwas ungewohnt bezogen auf Jesus: Mit ihm lassen wir uns sehen,
wenn wir in die Öffentlichkeit gehen, nicht um zu protzen,
sondern um seine Nähe
zu den Menschen zu bezeugen.
Dies meint "Monstranz": ER soll gezeigt werden.

Singend und betend machten sich
die Gläubigen auf den Weg
zu den vier Altären, die in den vier Himmelsrichtungen aufgebaut sind.

Die Strecke zum 1. Altar
bei der Marienkapelle am Waldesrand
war dabei bewusst als Bittgang
um Frieden gestaltet, weil er nach wie vor bedrohlich gefährdet ist.
Dazu passte vorzüglich
der Blumenteppich vor dem Rathaus
mit dem Regenbogen
als Friedensbrücke zwischen Himmel und Erde und der Friedenstaube.




Blumenteppich auf dem Rathausplatz
mit Friedenstaube und Regenbogen.



Blumenschmuck am 2. Altar
im Anwesen der Familie Ranker





Blumenteppich am 3. Altar
im Anwesen der Familie Schübler




4. Altar im Anwesen der Familie Pfeifferer
und Rückweg zur Pfarrkirche

Altvertraute Lieder und Chorgesänge mit Bläserbegleitung
(Pange lingua, Lauda Sion, Bone Pastor...),
aber auch ein neuer Satz (2o.Jh.)
mit altem Text (1649) begleiteten
den Weg und die Altäre.

Immer wieder wird
das "Allerheiligste Sakrament
des Altares" besungen,
Jesus in der Gestalt des Brotes
als "cibus viatorum":
Er ist das Brot auf dem (Lebens-) Weg, die Wegzehrung.


Text: Hans Großhauser; Bilder: Elisabeth Falter; Wolfgang Mühlbauer; pz;