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Weltgebetstag - 7. März 2025 - Cookinseln
"wunderbar geschaffen!"


"wunderbar geschaffen!" Diesen Spruch aus dem Psalm 139 machten die Frauen von den Cookinseln in diesem Jahr zum Motto des Gottesdienstes am Weltgebetstag, mit dem sie ihre Schwestern aus der ganzen Welt zum Mitfeiern einluden.
Gemeindereferentin Manuela Buchhauser und ihre Mitarbeiterinnen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee hatten sich diesmal etwas Besonderes ausgedacht, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich im Pfarrheim versammelt hatten, auf die nicht alltägliche Atmosphäre dieser Gebetsstunde einzustimmen.
Zur Begrüßung überreichten sie jedem Gast eine Blume, die man sich, so wie es bei den Frauen auf den Cookinseln üblich ist, ins Haar stecken konnte.
Nachdem die Mitglieder der Gottesdienstgemeinde Platz genommen hatten, wurden sie aufgefordert mit geschlossenen Augen und kontolliertem Atmen dem Geräusch von Meereswellen zu folgen, das im Hintergrund ertönte. So war man zumindest im Geist auf den Inseln angekommen, bevor Frau Buchhauser die Andacht mit dem Entzünden der Weltgebetstagskerze eröffnete.



Über die Geschichte und Kultur
dieser Inselgruppe im Südpazifik informierte wie in jedem Jahr
Frau Katharina Späth sachkundig
in einem kurzen Vortrag.
Die 15 verstreut liegenden Inseln,
mit der Hauptinsel Rarotonga sind benannt nach dem britischen Seefahrer und Weltumsegler James Cook.
Vor allem die Südgruppe ist
aufgrund ihres vulkanischen
Ursprungs mit einer üppigen
tropischen Vegetation gesegnet.
Die Inseln der Nordgruppe
bestehen überwiegend aus
flachen Atollen, die wegen des Klimawandels von Zyklonen und Überschwemmungen bedroht sind.

 
   

Lage der Cookinseln im Südpazifik


In ihrer Mehrheit gehören die rund 15000 Einwohner zum indigenen Volk der Maori.
Seit 1965 verwalten sich die 15 Inseln selbst. Als parlamentarisch-monarchische Demokratie sind sie mit Neuseeland assoziiert. Gemeinsames Staatsoberhaupt ist König Charles III.
In der gut entwickelten Wirtschaft spielt der Tourismus die Hauptrolle. Aber auch die Zucht der berühmten schwarzen Perlen und der Abbau von Manganknollen, die wertvolle Erze enthalten, sind wichtige Erwerbszweige. Wegen der möglichen Schäden für das Ökosystem werden Lizenzen für den Abbau jedoch nur zögernd vergeben.
Das Christentum wird von der Mehrheit der Bevölkerung gelebt, wenn auch die Erfahrungen mit der seit Beginn des 19. Jh´s erfolgten Missionierung nicht immer positiv waren. 17,4 Prozent gehören zur römisch-katholischen Kirche.
Trotz einer intakten Gesundheitsfürsorge und einer hohen Lebenserwartung von über 80 Jahren für Männer und Frauen, leidet über die Hälfte der Bevölkerung an krankhafter Fettleibigkeit, die vor allem Diabetes und Bluthochdruck mit sich bringt.




Die Gebetsmitte wurde dekorativ gestaltet
und mit charakteristischen Gegenständen
aus dem Beispielland ausgestattet.




Die Liturgie der Gebetsstunde,
die die Christinnen der Cookinseln ausgearbeitet haben, ist geprägt
vom Stolz auf ihre traditionelle Kultur
und ihre Maori-Sprache.

Mit den Worten "Kia orana!" -
"Ich wünsche dir ein gutes
und erfülltes Leben!" grüßen sie
zu Beginn des Gottesdienstes
die versammelten Frauen vor Ort.

Sie rufen uns auf, ihre besondere
Sicht auf die Welt und die Schöpfung,
die sie mit den Aussagen
von Psalm 139 unterstreichen,
zu teilen und zu erkennen:
wir sind "wunderbar geschaffen!".

Die Verbundenheit mit ihrem Land, seinem Glauben und seiner Kultur kommt auch im Titelbild für den Weltgebetstag zum Ausdruck, das die beiden Künstlerinnen, Tarani Napa und Tevairangi Napa geschaffen haben.
Sein Titel "Wonderfully made" ("Wunderbar geschaffen") greift ebenfalls auf Psalm 139, die biblische Grundlage für die Gottesdienstordnung des diesjährigen Weltgebetstags, zurück.

Mutter und Tochter bringen in ihrer Darstellung ihre Freude über die wunderbare Schöpfung, die vielfältige Landschaft und die farbenfrohe Flora und Fauna ihrer Heimat zum Ausdruck.



Im Zentrum des Bildes steht
die Kokospalme. Sie bietet
den Menschen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten,
vom Schutz vor dem Einfluss
der Witterung, bis zum Gewinn
von Nahrung und Medizin.
So wird sie für die Einheimischen
zum "Baum des Lebens".
Drei Frauen sind im Vordergrund
zu sehen. Sie nähen wertvolle
Quilts, die als Zeichen für Geduld,
Liebe und Einigkeit gelten.
Eine trägt einen traditionellen Srohhut. Er wird aus getrockneten Palmfasern geflochten.
Die anderen schmücken sich mit Kronen aus tropischen Blumen,
die sie auch im Gottesdienst tragen.
Dieser Bildausschnitt beschreibt
die besondere Rolle,
die die Frauen für die Bewahrung
der Traditionen und des kulturellen
Erbes spielen.
Ein Segelboot steht für die Ankunft
des Christentums mit seiner frohen Botschaft.



Titelbild des Weltgebetstages 2025
von Tarani Napa und Tevairangi Napa






Die Stichworte für die Fürbitten wurden auf selbst
gebastelte tropische Blüten und Umrisse
heimischer Meerestiere notiert und abgelegt.


Die Frauen aus dem örtlichen Weltgebetstagskomitee führten abwechselnd die Gemeinde
durch die einzelnen Abschnitte
der Gebetsordnung.
Sie gestalteten die Gebetsmitte
als Insel mit tropischen Pflanzen
und Früchten, umgeben vom Meer.
Wie in jedem Jahr so begleitete
die Frauensinggruppe "Sing`n Swing"
, unter der Leitung von
Frau Judith Brunner – Schebrich,
die Gottesdienstgemeinde auch
dieses Mal beim Gesang.
Mit ihren Rhythmusinstrumenten sorgten die Musikerinnen
für eine echte Südseeatmosphäre.

Sie bildete auch den passenden Rahmen für den Tanz, mit dem die Frauen vor Ort während der Kollekte einen besonderen Akzent von Eintracht und Harmonie setzten. Zur Melodie des Liedes "Te aroha" -"Sing von der Liebe, Glaube hülle dich ein ..." zeigten sie eine Choreografie, die von der indigenen Kultur der Cookinseln inspiriert war.
Bevor der Gottesdienst mit der Aussendung der Gemeinde und dem Segen zu Ende ging, trug Gemeindereferentin Manuela Buchhauser eine Meditation zum Titelbild des Weltgebetstags vor, mit der sie die Art und Weise wie die beiden Künstlerinnen den Glauben und die Kultur ihrer Heimat interpretieren noch einmal zusammenfasste.



Bevor man den Abend
mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen
ließ,
dankte Frau Buchhauser
allen Mitwirkenden:
- den Gottesdienstbesuchern für`s   Mitbeten und Mitsingen,
- der Frauensinggruppe und ihrer   Leiterin
  für die musikalische Gestaltung,
- den Köchinnen, die die leckeren   Gerichte vorbereitet hatten,
- allen, die die Tische so schön   dekoriert hatten und vor und hinter   den Kulissen für Ordnung sorgten
  und nicht zuletzt
-
den Frauen des örtlichen   Weltgebetstagskomitees.




Schale mit tropischen Früchten und Gewürzen


Die Kollekte kommt einem Projekt des Weltgebetstags vor Ort zu Gute.

 Text: pz; Bilder: Elisabeth Falter, Materialien des Weltgebetstagskomitees;