Frauen - und - Mütterverein

Einkehrtag 2018 - Thema: Perlen des Lebens – Perlen des Glaubens.
Am frühen Nachmittag des 21. Februar konnte Gemeindereferentin Edeltraud Herrmann im großen Saal des Pfarrheims eine stattliche Anzahl von Frauen begrüßen, die der Einladung des "Frauen- und Müttervereins" gefolgt waren, um am Einkehrtag in der Fastenzeit teilzunehmen.
Zentraler Bezugspunkt der Veranstaltung war diesmal eine Gebets-Perlenschnur
mit der Bezeichnung "Perlen des Glaubens", die sich aus 18 Perlen zusammensetzt.
Die einzelnen Perlen des Bandes,
stehen für verschiedene Glaubens- und Lebensfragen und mit jeder Perle ist
eine bestimmte Bedeutung verknüpft.
Es sind ihnen aber keine feststehenden
oder vorgegebenen Gebete zugeordnet,
wie den Perlen des Rosenkranzes.
Die Perlen können vielmehr einzeln „bedacht“ und „betrachtet“ werden.
Der Beter / die Beterin ist eingeladen,
die eigenen Gedanken fließen zu lassen
und in einfacher Form frei zu beten.


selbstgefertigte Perlenbänder



selbstgefertigte Perlenbänder

Die Ordnung der einzelnen Glaubensperlen zueinander folgt einem inneren Aufbau,
der sich am Lebensweg Jesu orientiert.
Dennoch ist jede und jeder ermutigt
diese auch nach persönlichem Empfinden
zu verändern und zu gestalten.
Man erhält auf diese Weise keine dogmatisch festgelegte Vorgabe, sondern einen Impuls für den eigenen spirituellen Weg.
Die Geheimnisse des Glaubens und des Lebens werden mit Hilfe des Perlenbandes erschlossen und miteinander verbunden
und der persönliche Lebensweg bekommt
so eine Verbindung zum Weg Jesu.

Die Beschäftigung und der Umgang mit "Den Perlen des Glaubens" macht den Glauben begreifbar und regt dazu an, christliche Tradition neu zu entdecken und zu verstehen.
Wir leben in einer lauten hochtechnisierten Welt. Nachrichten und Bilder stürmen auf uns ein. Viele Stresssituationen, die durch Leistungsdruck und Zeitnot entstehen, gilt es auszuhalten.
Da brauchen wir etwas, was den Alltag unterbricht, was uns „einkehren“ lässt um zu uns selber zu finden, zu anderen Menschen und zu Gott.



gestaltete Mitte
Diesen Weg kann man einüben.
Die Frauen haben sich Zeit genommen, erst einmal jede Perle einzeln wahrzunehmen – ihre Gestalt, Größe, Form und Farbe. Dabei setzten sie sich mit ihren Gefühlen, Gedanken und den Fragen, die sie bewegten auseinander. Einige der Empfindungen und Deutungen, die auf diese Weise zu Tage traten, wurden mit Hilfe der Referentin des Nachmittags, Frau Edeltraud Herrmann erschlossen.

Während einer kleinem Pause
konnten sich die Frauen mit Kaffee
und selbstgebackenen Kuchen stärken,
sich miteinander austauschen und anregende Gespräche führen.

Anschließend stellten sie mit viel Freude ein persönliches Perlenband zusammen.

Vor dem Aufbruch in die Pfarrkirche
-zur abschließenden Andacht -
bedankte sich die Vorsitzende,
Frau Erna Glück,
mit einem Buchgeschenk
bei Frau Herrmann.

   

während der Kaffeepause

    
  

Meditation:

Man erzählt sich die Geschichte einer Perle hier am Strand.
Sie entstand in einer Muschel durch ein grobes Körnchen Sand.
Es drang ein in ihre Mitte und die Muschel wehrte sich.
Doch sie musste damit leben und sie klagte: Warum ich?

Eine Perle wächst ins Leben, sie entsteht durch tiefen Schmerz.
Und die Muschel glaubt zu sterben. Wut und Trauer füllt ihr Herz.
Sie beginnt es zu ertragen, zu ummanteln dieses Korn.
Nach und nach verstummt ihr Klagen und ihr ohnmächtiger Zorn.


Viele Jahre sind vergangen, Tag für Tag am Meeresgrund schließt und öffnet sich die Muschel. Jetzt fühlt sie sich kerngesund.
Ihre Perle wird geboren. Glitzert nun im Sonnenlicht.
Alle Schmerzen sind vergessen, jenes Wunder jedoch nicht.

Jede Perle lässt uns beten, hilft vertrauen und verstehn,
denn der Schöpfer aller Dinge hat auch Deinen Schmerz gesehn.
Nun wächst Glaube, Hoffnung, Liebe, sogar Freude tief im Leid.
So entsteht auch Deine Perle, sein Geschenk für alle Zeit.

Sören Kahl




Text und Bilder: Edeltraud Herrmann; Text der Meditation: Sören Kahl; Karte: Marburger Medien;