
Edith Stein, mit Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce, geb. am 12. Oktober 1891, wuchs in einer geistig regen, streng jüdischen Familie auf. Seit 1906 wandte sie sich mehr und mehr von ihrem jüdisch-traditionellen Glauben ab und bezeichnete sich selbst als Atheistin.
Nach dem Studium der Philosophie in Breslau und Göttingen (bei den Phänomenologen Adolf Reinach, Max Scheler, Edmund Husserl), das sie mit dem Doktorgrad abschloss, war sie seit 1916 einige Jahre Assistentin bei dem Phänomenologen Edmund Husserl. 1922 trat sie zur katholischen Kirche über. Nach ihrer Taufe am 1. Januar 1922 und nach weiteren Studien unterrichtete sie 1923-1931 als Lehrerin an St.-Magdalena in Speyer. 1932-1933 war sie Dozentin am Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster.
Am 14. Oktober 1933 nahm sie im Kölner Karmel den Schleier und erhielt den Ordensnamen Teresa Benedicta a Cruce, legte 1938 die Ewigen Gelübde ab und ging wegen der Judenverfolgung im Dritten Reich im gleichen Jahr nach Holland. Ihr wissenschaftliches Werk, das der Verbindung von scholastischer Philosophie und Phänomenologie sowie der Deutung der Mystik des Johannes vom Kreuz galt, verband sie mit einem nach Heiligkeit strebenden Leben und heldenhafter Opferbereitschaft. In der Nachfolge Christi entwickelte sie ein neues Bewusstsein für ihre jüdischen Wurzeln. Ende 1938 wechselte sie in den Karmel nach Echt/Niederlande. Ein Jahr später schrieb sie ihr Testament über ihre Hingabe an das Kreuz Christi. Sie war bereit, es in Form jeglicher Todesart zu tragen für die Kirche, den Karmel, das jüdische Volk, Deutschland „und alle, die Gott mir gegeben“.
Am 2. August 1942 wurde sie in Echt von der geheimen Staatspolizei verhaftet. Sie starb zusammen mit ihrer Schwester Rosa am 9. August 1942 in der Gaskammer des KZ Auschwitz.
Seligsprechung am 1. Mai 1987 in Köln
Heiligsprechung am 11. Oktober 1998
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