Rita im Mai
Zurück | Anfang | Vor


Rita - mit vollem Namen wohl Margherita Lotti – Mancini, geb. 1381 in Roccaporena, wurde in der Kollegiatskirche San Maria della Visitazone in Cascia getauft und später gegen ihren Willen zur Ehe mit Paolo di Ferdinando gezwungen. Nach 18 Ehejahren wurde ihr gewalttätiger Mann 1401 ermordet. Die beiden Söhne Gian Giacomo und Paolo Maria schworen Blutrache, Rita betete, dass sie lieber sterben sollten als zu Mördern werden, was 1402 tatsächlich geschah. Rita wollte nun als Augustiner-Eremitin ins Kloster in Cascia eintreten, wurde aber abgewiesen. Die Überlieferung berichtet, dass daraufhin Johannes der Täufer, Augustinus und Nikolaus von Tolentino in einer nächtlichen Vision der Rita erschienen und sie zur Klosterpforte führten, worauf sie eingelassen wurde. Nach mehrmaliger Abweisung wurde sie 1407 tatsächlich aufgenommen.
Rita führte nun ein Leben in strengster Entsagung und Buße. Ihre mystischen Erfahrungen reichten bis zur Stigmatisierung durch die Wundmale der Dornenkrone Jesu Christi im Jahr 1432: ein Dorn aus Jesu Krone bohrte sich in ihre Stirn, sie trug von da ab die schmerzende und offene Wunde 15 Jahre lang bis zu ihrem Tod. Vor ihrem Ableben habe sie gebeten, ihr eine Rose aus dem Garten zu bringen; obwohl es bitterkalter Winter gewesen sei, habe ein Rosenstrauß geblüht. Rita stirbt am 22. Mai 1457 zu Cascia bei Spoleto.
Bald nach Ritas Tod geschahen an ihrem Grab viele Wunder, schnell verbreitete sich ihr Verehrung als „Helferin in aussichtslosen Nöten”. Zehn Jahre nach ihrem Tode wurde ihr unversehrter Leib in die Sakristei ihres Klosters übertragen. 1937 wurde in Cascia neben dem alten Kloster eine Basilika gebaut, sie ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort: in Italien übertrifft nur Antonius und inzwischen Padre Pio Rita an Volkstümlichkeit. Am Abend vor ihrem Gedenktag wird Cascia jedes Jahr mit tausenden Fackeln und Kerzen erleuchtet; am Gedenktag führt eine Prozession von ihrem Geburtsort Roccaporena nach Cascia, wo dann Szenen aus ihrem Leben nachgespielt werden. In Erinnerung an das Rosenwunder werden in Italien am 22. Mai sogenannte „Rita-Rosen” geweiht. Eine Bruderschaft, 1904 in Rom gegründet, führt ihren Namen. Auch in Südamerika und auf den Philippinen sind ihr viele Kirchen geweiht.

Rita wurde 1627 von Papst Urban VIII. seilig- und am 24. Mai 1900 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen.
.
Attribute: mit Kreuz, Wunde an der Stirn, Rose
Patronin der Wursthersteller; in aussichtslosen Anliegen und Examensnöten; gegen Pocken