Der heilige Christophorus – der Christus-Träger – macht bewusst, worauf es ankommt, wenn Wege nicht zu Irrwegen werden sollen: Christus tief im eigenen Herzen tragen und Christus glaubwürdig zu unseren Mitmenschen tragen.
Christophorus zählt zu den 14 Nothelfern. Um sein Leben ranken sich viele Legenden: Einer mittelalterlichen Legende zufolge wurde er unter dem Namen Reprobus als Sohn einer heidnischen Familie in Kanaan geboren und machte sich als Erwachsener auf, um den mächtigsten Herrscher der Welt zu suchen und ihm zu dienen. Riesig von Gestalt zog er umher und traf auf einen Einsiedler, der ihm zur Aufgabe machte, Menschen durch den nahe gelegenen Fluss zu tragen. Eines Tages brachte er ein kleines Kind von einem Ufer ans andere. Trotz seiner immensen Größe und Kraft drohte Reprobus unter der Last des Kindes in den Fluten zu versinken. Völlig erschöpft am anderen Ufer angekommen, sagte das Kind: "Du hast nicht nur die ganze Welt getragen, sondern auch denjenigen, der die Welt erschaffen hat". Nachdem sich Jesus so zu erkennen gab, taufte er Reprobus und gab ihm den Namen "Christophorus", was "Christus-Träger" bedeutet.
Eine andere Legende besagt, der Christ Christophorus sei in Lykien vom König wegen seines Glaubens in den Kerker geworfen worden. 400 Soldaten mussten geholt werden, um den Hünen foltern zu können. Viele davon waren von der unbeugsamen Haltung des Christen so beeindruckt, dass sie sich taufen ließen. Andere folgten dem Beispiel ihrer Kameraden, als sie sahen, wie bei der angedachten Vollstreckung des Todesurteils die Pfeile in der Luft stehen blieben oder vom Oberkörper des Riesen abprallten und zurückkamen. Ein Pfeil soll dabei sogar den König im Gesicht verletzt haben. Nachdem dieser eingesehen hatte, dass Christophorus mit Pfeilen nicht beizukommen war, ließ er den Gefangenen schließlich von mehreren Soldaten enthaupten.
Märtyrer, Nothelfer
* im 2. Jahrhundert, vermutlich in Kanaan oder in Lykien
† um 250
Name
Griechisch CHRISTO-PHORUS, Christus-Träger
Attribut
Jesuskind auf der Schulter, Stab oder Baumstamm in der Hand
Gedenktag
Sein Name wurde zwar aus der Liste der kanonischen Heiligen gestrichen, der Tag des Christophorus wird aber immer noch am 24. Juli gefeiert.
Patronat
Schon 452 wurde dem "Christusträger" in Chalkedon eine Kirche geweiht. Das Motiv des Christusträgers wurde häufig in der Kunst behandelt, die Betrachtung eines Christophorus-Bildes am Morgen schütze den ganzen Tag. Heute ist St. Christophorus der Patron aller, die unterwegs sind. Seine Plakette am Fahrzeug soll den Fahrer an seine Verantwortung erinnern und ihm Segen bringen. Er ist auch Nothelfer in vielen Gefahren, Retter aus Wassernot; Schutzpatron der Schiffer, Flößer, aller Reisenden und Kraftfahrer und Helfer gegen einen unvorhergesehenen Tod.
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