Hl. Markus (Evangelist)
Markus war ein zum Christentum bekehrter Jude. Er wurde als Levit
Johannes Markus geboren und war der Sohn einer Maria, in deren Haus
die frühen Christen während der Zeit der Christenverfolgung ihre
Treffen
abhielten (Apostelgeschichte 12, 12) und wo nach der Überlieferung
auch das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern stattfand.
Die hellenistische Abstammung verrät sein Name Markus und
seine Beziehung zu dem Zyprioten Barnabas. Petrus nannte ihn
Sohn (1. Petrusbrief 5, 13), was auf die persönliche Bindung
zwischen den beiden hinweist.
Markus wurde wahrscheinlich unter dem Einfluss von Petrus zum
Christentum bekehrt und wirkte von da an als dessen Dolmetscher, da
der kaum griechische Sprachkenntnisse besaß. Er zog zusammen
mit seinem Vetter Barnabas und Paulus von Jerusalem auf deren
erster Reise wohl im Jahr 44 nach Antiochia in Pisidien - heute Ruinen
bei Yalvaç in der Türkei - trennte sich jedoch von ihnen in Perge -
heute Ruinen bei Antalya -, um nach Jerusalem zurückzukehren
(Apostelgeschichte 12, 25 und 15, 38). Er begleitete dann Barnabas
um 50 auf dessen Reise nach Zypern, Paulus jedoch weigerte sich,
ihn auf weitere Missionsreisen mitzunehmen.
Während Paulus' erster Gefangenschaft um 60 in Rom traf Markus,
der sich auf eine Reise nach Kleinasien vorbereitete, wieder
mit Paulus zusammen und sie versöhnten sich (Kolosserbrief 4, 10).
Nach der Legende veranlasste Paulus ihn, sein Evangelium zu schreiben,
und schickte ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach
Alexandria, um das Evangelium zu verkünden.
Markus gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums, das er
demnach auf der Grundlage von Petrus' Predigten wohl in Rom schrieb.
Er zog der Überlieferung nach um 65 nach Alexandria
und gründete
dort die Koptische Kirche; als Bischof von Alexandria überfielen ihn
demnach christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleiften
ihn mit einem Strick um den Hals im Jahr 68 zu Tode. Ein Unwetter
hinderte die Mörder, ihn zu verbrennen; sein Leichnam blieb
unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten konnten.
Mit verschiedenen Wundern wird die abenteuerliche
Überführung der Gebeine von Alexandria nach Venedig berichtet,
die tatsächlich wohl erst im 9. Jahrhundert erfolgte. Ihren Platz fanden
sie in der Kapelle der Dogen, später entstand dort zwischen 1063
und 1073 der Dom San Marco. Dabei soll nach der Legende
ein Maurer vom Gerüst gefallen, nach seinem Gebet zu Markus
aber unverletzt geblieben sein; deshalb wurde Markus
Schutzheiliger der Maurer. Reliquien liegen seit 830
auch auf der Insel Reichenau im Bodensee.
Markus wird häufig schreibend mit geflügeltem Löwe dargestellt,
denn er betont die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung.
Er ist Patron von Venedig und der Insel Reichenau; der Bauarbeiter,
Maurer, Glaser, Korbmacher, Notare und Schreiber; gegen Unwetter,
Blitz, Hagel, Krätze, Qualen und unbußfertigen oder jähen Tod;
für gutes Wetter und
gute Ernte.
Gedenktag: 25. April
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