Geboren 1472 in Trient (Italien), dort gestorben an Ostern 1475
Gedenktag 24. März
Am Gründonnerstag des Jahres 1475 verschwand der kleine Simon, Sohn eines Gerbers aus Trient,
plötzlich im Alter von zweieinhalb Jahren. Drei Tage später, am Ostersonntag,
tauchte er ermordet und verstümmelt in einem Bach wieder auf.
In unmittelbarer Nähe war das Haus eines prominenten Juden,
der alsbald in den Verdacht geriet,
das Kind getötet zu haben. Im folgenden Prozess beschrieben die Richter
den Tod des Kindes als einen "von Juden ausgeführten Ritualmord".
14 Juden aus Trient wurden daraufhin hingerichtet,
die übrigen vertrieben und die Synagoge niedergebrannt.
Bei einer späteren Untersuchung des Falls im Jahr 1963 stellte sich heraus,
dass die Beschuldigungen unrecht und die jüdischen Bürger
unter Folter zu ihren Geständnissen gezwungen worden waren.
Der Kult des als Märtyrer verehrten Simon, der von Papst Sixtus V. im Jahre 1588 bestätigt worden war,
wurde aufgrund der neuen Erkenntnisse 1965 vom Trienter Erzbischof
Alessandro Maria Gottardi mit Billigung des Vatikan aufgehoben.
Namensbedeutung:
"Simon" ist hebräisch und bedeutet "Gott hat erhört".
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