Marienmonat Mai
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Die selige Jungfrau Maria wird als Mutter Gottes bezeichnet, weil sie Jesus Christus, den menschgewordenen Gott, den einziggeboren ewigen Sohn des himmlischen Vaters, geboren hat. Im Glaubensleben der katholischen Kirche hat die Marienverehrung im 19. und 20. Jahrhundert auf allen Kontinenten eine neue Blüte erfahren. Nicht nur die feierlichen marianischen Dogmenentscheidungen durch die Päpste Pius IX. und Pius XII., auch die Lehre des II. Vatikanum in der Dogmatischen Konstitution Lumen Gentium vom 21. November 1964 weist auf die besondere Aufgabe Mariens im Heilswerk Gottes hin. Papst Paul VI. erklärte die Gottesmutter überdies aus diesem Anlass explizit zur Mutter der Kirche.
Der Mai wird in der katholischen Kirche auch als „Marienmonat“ bezeichnet. In diesem Frühlingsmonat, in dem die Natur nach der Winterpause so richtig zu neuem Leben erwacht, gedenkt die Kirche der Mutter Jesu, der Gottesmutter. Sie ist der Inbegriff des neuen Lebens, da sie den Messias, Jesus Christus, geboren hat, der den Tod besiegt und für alle das Leben in Fülle gebracht hat. Auf der Südhalbkugel der Erde wird dieser Monat im November begangen, weil dann dort der Frühling in voller Blüte steht.
Der Brauch eines Marienmonats ist im Mittelalter entstanden, wobei zunächst heidnische Frühlingsfeste christlich gedeutet und inhaltlich gefüllt wurden. In Deutschland ist zuerst in Bayern und im süddeutschen Raum seit 1841 auch das Brauchtum bekannt, im Mai mit besonderen Maiandachten und Marienfeiern an die Gottesmutter zu denken. Andere Bistümer schlossen sich nach und nach an.
In katholischen Gegenden wird besonders das Rosenkranzgebet im Mai gepflegt. Darin wird Maria um ihre Fürsprache bei Gott angerufen. Sie wird jedoch nicht angebetet, da dies nur Gott allein zusteht.
Auch zahlreiche Kirchenlieder beschäftigen sich mit Maria als der Mutter Gottes, die besonders im Mai im Blick steht: so etwa in dem alten katholischen Lied „Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen“.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch häufiger Brauch, in der eigenen Wohnung einen „Maialtar“ aufzubauen, auf dem eine Marienfigur mit blühenden Blumen geschmückt stand. Oft werden auch heute noch in den Kirchen Marienstatuen mit der Muttergottes als „die Rose ohne Dornen“ im Monat Mai besonders mit Blumengebinden geschmückt.