Ökumenischer Kreuzweg der Jugend 2015:
Im Fokus: Das Kreuz


Dem Leid und dem Tod, dem Schmerz und der Not zu begegnen,
ist eine zweischneidige Sache,
ob es uns vermittelt durch die Medien und durch Bilder passiert,
oder im realen Leben.


    



  

4. Station: Die weinenden Frauen

Einerseits:

Das, was da zu sehen ist –
ob es der Erkrankte an Ebola ist oder die junge Frau, die anderen
zu Hilfe eilte und selbst Opfer der Gewalt wird –
dieser Mensch und seine Situation, das berührt. Diese Not braucht unseren Einsatz, jener Skandal muss ins Licht der Öffentlichkeit, das muss anders werden.

„In den Fokus“ zu nehmen, das bedeutet aufmerksam zu machen, hinzusehen.
Das Leid bekommt ein Gesicht,
das zum Helfen, zum Verändern ermutigt.


Andererseits:

Da ist ein Mensch auf dem Bild
oder in seiner Not direkt vor mir.
Er ist in aller Schutzlosigkeit zu sehen, ist ausgeliefert, vielleicht sogar bloßgestellt,
seine Verletzlichkeit ist ausgestellt, er kann sich nicht wehren – gegen sein Leid und gegen meine Blicke zugleich.
Der Mensch verliert sein Gesicht.
Das verführt dazu, nur noch zu gaffen, oder es stößt mich ab;
bloß weg, mit meinem Leben oder auch nur mit meinen Gedanken nicht reingezogen werden. Hilfe zu geben, das scheint nicht zu schaffen zu sein.

  

5. Station: Niedergedrückt




7. Station: Gott am Kreuz

Das, was wesentlich ist, wollte der Jugendkreuzweg 2015 in den Blick nehmen – und er wollte ermutigen:

Vom Blick auf den Tod her wird klar, was das Leben ist; und von da, was eigentlich der Mensch ist.
Wirkliche Begegnung miteinander kann erst aus dem Mut erwachsen, einander auf den Kreuzwegen des Lebens dorthin zu begleiten,
was uns im Innersten erfüllt:
die Begegnung mit der Liebe jenes Gottes, der vom Tod zum Leben führt.


Aus unserer Pfarrei nahm in diesem Jahr eine große Gruppe von Ministrantinnen und Ministranten am Jugendkreuzweg teil.
Herzlichen Dank auch an die Eltern, die einen Fahrdienst übernommen haben.


Text: Edeltraud Herrmann; Bilder: Ökumenischer Jugendkreuzweg 2015;