Versöhnung

„Ich bitte euch an Christi statt:
Lasst euch mit Gott versöhnen…“


„Ich komme nicht darüber hinweg, dass dies geschehen;
andauernd hab ich es vor Augen, kann mich nicht damit abfinden,
merke aber auch genau, wie lieblos ich werde mir gegenüber, anderen gegenüber;
ich weiß, dass deine Liebe alles überwindet, dass sie allein gültig für uns ist
und unser Aufbegehren in Frage stellt.
Mehr als dies feststelllen kann ich noch nicht; hilf mir weiter.
(GL 7,4)


Sakrament der Versöhnung
Wer das Sakrament der Versöhnung feiert, stellt sich unter das Gesetz der Liebe Gottes.
Unsere Sehnsucht nach Vergebung und Neuanfang wird Gott nicht zurückweisen.
In der Beichte kann sich der Mensch aussprechen vor Gott.
Über das Sich-Aussprechen hinaus wird uns Vergebung zugesagt.
Das richtet uns Menschen auf, ermöglicht einen neuen Anfang, befreit uns von der Last des schlechten Gewissens und lässt uns Menschen wieder auf Augenhöhe begegnen.
Wenn Gott uns von der Sünde aufhebt, kann kein Mensch uns mehr aburteilen.


Gebet vor der Beichte
Herr, ich kenne mich oft bei mir selber nicht aus.
Du aber kennst mich.
Ich möchte mich sehen, wie du mich siehst –
auch wenn es schmerzt und mich beschämt.
Ich weiß ja, Herr, dass du mich liebst,
dass du Ja zu mir sagst,
dass ich mich dir anvertrauen darf, so wie ich bin.
Hilf mir, Herr, meinen Stolz zu überwinden,
damit ich mich heilen lasse durch das Wort der Vergebung,
das mir der Priester in deinem Namen zuspricht.

(GL 59/3 oder ein freies Gebet oder Psalm 139 [GL 755])


Besinnung auf mein Leben
Wer sein Gewissen erforscht, dem steht kein Gesetzbuch gegenüber.
Der Gläubige Mensch steht vor dem lebendigen Gott
Das Betrachten der folgenden vier Bereiche mag eine Hilfestellung sein:
* Mein Leben und meine Beziehung zu Gott
* Mein Leben und der Umgang mit den Mitmenschen
* Mein Leben und der Umgang mit mir selbst
* Mein Leben und der Umgang mit der Natur, der Umwelt, mit Gütern
Die Zehn Gebote sind Wegweiser zu einem gelingenden Leben.
Dabei regeln die Gebote 1-3 das Leben des Menschen mit Gott, die Gebote 4-10 das Leben des Menschen mit seinen Mitmenschen.


Feier der Versöhnung
Begrüßung
Der Beichtende macht das Kreuzzeichen und spricht: „Im Namen des Vaters…“
Der Priester begrüßt den Beichtenden etwa mit folgenden Worten:
„Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seiner Barmherzigkeit.“

Bekenntnis und Genugtuung
Der Beichtende bekennt seine Sünden, führt mit dem Priester ein kurzes Gespräch.
Es kann ein Vorsatz genommen und vom Priester ein Gebet vorgeschlagen werden (sog. Bußwerk).


Reuegebet und Lossprechung
Der Beichtende kann in etwa sagen:
„Ich bereue, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.
Erbarme dich meiner, o Herr.“
Der Priester spricht:
„ Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden.
So spreche ich dich los von deinen Sünden + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Der Beichtende spricht dazu sein Amen.

Dank und Entlassung
Der Priester spricht:
„Der Herr hat dir die Sünden vergeben. Geh hin in Frieden.“
Nach der Beichte kann der Beichtende ein Dankgebet sprechen.


Weitere Formen von Sündenvergebung
Der Bußgottesdienst
Der Bußgottesdienst bringt zum Ausdruck, dass Umkehr und die Hinwendung zu Gott für jeden Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft notwendig sind.
Zudem wird Gott das ernsthafte Gebet und die Bitte um Vergebung erhören.
Bei schweren Sünden – das bewusste Sich - Abwenden von Gott, oder wenn ein Mensch durch unser Tun schwer geschädigt wird an Leib oder Seele – ist die sakramentale Versöhnung in der Beichte wohl ratsamer.


Werke der Barmherzigkeit
Seine Mitmenschen aufrichten, anderen zum Leben verhelfen…

Das Mitbeten des Schuldbekenntnisses in der Messfeier und die Gebete der Messe
Ich bekenne Gott…
Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach…