Weihesakrament

„Folgt mir nach,
ich werde euch zu Menschenfischern
machen…“


„Der Priester soll vor allem ein Mann des Gebets sein.
Welch ein Unheil: ein Priester ohne Innenleben!
Aber dazu gehört Ruhe, Schweigen, Einsamkeit.“
(Hl. Pfarrer von Ars)


Das dreistufige Weiheamt
Diakon
Das Amt des Diakons ist der sogenannte Dienst am Tisch.
Damit ist der Tisch des Altares gemeint, aber auch und besonders der Dienst an den Menschen,
die Hinwendung zu den Bedürftigen und deren Versorgung.
Es heißt in der Heiligen Schrift, dass sieben Männer gewählt wurden, um diesen grundlegenden Auftrag
der Kirche zu erfüllen.
So unterstützen sie die Priester und ermöglichen ihnen, sich bei all den vielen Aufgaben auch noch
dem Gebet widmen zu können.
Es gibt sogenannte Ständige Diakone, die nicht nach einiger Zeit Priester werden, sondern verheiratet oder unverheiratet den diakonischen Dienst haupt- oder nebenamtlich vollziehen.
Dabei soll die Liturgie ein Spiegel des Dienstes in der Gemeinde sein.
Neben den Diakonen nehmen heute pastorale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Patoral - und GemeindereferentInnen) diesen grundlegenden Dienst der Kirche wahr.
Sie werden dazu vom Bischof unter Gebet ausgesandt und einer Gemeinde zugewiesen.

Priester
Das Priestertum der Kirche gründet auf dem Priester Jesus Christus.
Der Priester spricht und handelt im Namen und Auftrag Jesu Christi.
Er wird durch Handauflegung und Gebet des Bischofs geweiht, während die Gemeinde ihr bekräftigendes Amen spricht. Gottes Geist wird dabei von den Gläubigen für den Weihekandidaten erbeten.
„Die Priester sind Kraft des Weihesakramentes nach dem Bilde Christi, des höchsten und ewigen Vaters,
zur Verkündigung der Frohbotschaft, zum Hirtendienst an den Gläubigen und zur Feier des Gottesdienstes geweiht.“ (Lumen gentium 28)
Das Amtspriestertum steht im Dienst des gemeinsamen Priestertums aller Getauften und bezieht sich auf
die Entfaltung aller Christen.

Bischof
Der Hirtenstab des Bischofs bringt seinen Dienst sinnenfällig zum Ausdruck.
Er führt die Diözese und ist bemüht um den Zusammenhalt der Gläubigen, sorgt für die Bewahrung des rechten Glaubens, bestärkt seine Mitarbeiter.
Die Bischöfe gelten als Nachfolger der Apostel, die Jesus, der gute Hirte, eingesetzt hat, um seine Kirche zu leiten – unter der Führung seines Geistes.
Der Papst ist der Bischof von Rom, Nachfolger des Apostels Petrus, dem Jesus Christus die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut hat.


Das gemeinsame Priestertum aller Getauften
Durch die Taufe hat jeder Christ Anteil an Jesus Christus, dem Hohepriester.
Die Taufe ist ein Geschenk, verbunden mit einer unveräußerlichen Würde.
Diese Gabe ist engstens verbunden mit der Aufgabe, Christus ähnlich zu werden, seine Liebe unter den Menschen spürbar werden zu lassen.
Getaufte tragen Gottes Geist in sich, dürfen diesem Geist in sich Raum schenken, damit Gott sich in ihrem Leben auswirken kann.
Glaube, Hoffnung und Liebe, die in Jesus Christus aufgeleuchtet sind, wollen durch Menschen, die sich gläubig an Jesus Christus binden, heute noch aufstrahlen.
Wir sind mit und durch Jesus Christus verbunden.


Bedeutung der Ehe und des Priestertums
Jesus Christus möchte sein Wirken in uns fortführen.
Er selbst ist es, der unsere Gemeinschaft aufbaut, führt und heiligt.
Zwei Sakramente dienen in besonderer Weise dem Aufbau des Volkes Gottes:
Das Sakrament der Ehe und der Weihe.
In der Ehe zwischen Mann und Frau wird die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbar.
Sie nehmen in verantworteter Elternschaft die Aufgabe wahr, die Welt durch Kinder zu bereichern, sie im Glauben zu erziehen und somit zur Keimzelle christlichen Lebens zu werden. Sie übernehmen Verantwortung füreinander und für die ihnen anvertrauten Menschen in Familie und Beruf, haben die Aufgabe, fremde Not zu lindern und für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.
Der Priester ist geweiht, um Jesus Christus zu verkündigen, sein Evangelium auszulegen in der Predigt.
Der Priester übernimmt – in Verbindung mit seinem Bischof – die Aufgabe, eine Pfarrei zu leiten und zu führen.
Dabei werden sie unterstützt von ihren pastoralen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und beziehen die Gläubigen der Gemeinde in die Grunddienste der Kirche mit ein.
Im Gebet und im Gottesdienst sagen sie die Nähe Gottes zu, heiligen das Leben durch die Feier der Sakramente.