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2. Station Gericht


Impuls

Wer von anderen ungerecht behandelt oder geschädigt wurde, der möchte, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt. Ein Gericht kann dabei helfen. Ausgleichende Gerechtigkeit für alle ist der große Wunsch der Menschen.

Das Neue Testament übernimmt
die jüdische Vorstellung eines endzeitlichen Weltgerichtes. Dieses Gericht ist der letzte ordnende Akt vor dem endgültigen Anbruch des Reiches Gottes, es entscheidet über ewiges Leben und ewige Verdammnis.
Und es betrifft nicht nur die Gläubigen, sagt das Matthäusevangelium, sondern alle Menschen. Und die entscheidende Frage lautet: Haben sie die im Grunde selbstverständlichen Taten der Liebe getan?

Spätestens am Ende aller Zeit wird jeder Mensch gerecht beurteilt, das glauben wir. Wie aber diese Gerechtigkeit aussehen wird, weiß niemand. Jetzt ist die Zeit, barmherzig und liebevoll zu leben.

    

Segensgebet

Gerechter und barmherziger Gott,
segne alle, die sich im Kleinen und im Großen
für Gerechtigkeit einsetzen.
Segne alle, die benachteiligt, kleingehalten
und ausgegrenzt werden.
Segne alle, die verfolgt werden wegen ihrer Volkszugehörigkeit,
ihrer Hautfarbe, ihrer Religion,
ihrer politischen Überzeugung.
Segne alle, die ungerecht waren
und Vergebung ersehnen.
Segne alle, die schuldig Gewordenen
neue Chancen eröffnen.
So segne uns der allmächtige
und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Gedanken auf dem Weg

Gibt es eine Ungerechtigkeit, die mir besonders zusetzt?
Gibt es eine Beziehung, einen Sachverhalt, wo mein Beitrag zur Gerechtigkeit (endlich) zu leisten wäre?

Evangelium Mt 25,31-46

Vom Weltgericht

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.


Text und Zusammenstellung: GR Edeltraud Herrmann; Bilder: GR Edeltraud Herrmann;