Patrick im März
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Es fällt schwer, historisch gesicherte Fakten aus den Heiligenlegenden, die später um Patrick kreisten, zu gewinnen. Die zuverlässigsten Angaben lassen sich daher seinen eigenen Schriften (vor allem der confessio) entnehmen. Demnach hieß er eigentlich Patricius – in der Spätantike ein gebräuchlicher römischer Name – und war der Sohn des Caponius, eines römischen Offiziers, der in der Provinz Britannia stationiert und überdies als Diakon in der örtlichen Kirchengemeinde tätig war. Patricius war demnach bereits im katholischen Glauben erzogen worden und stolz auf seine Religion und Bildung. Vom Landgut seiner Eltern wurde er von Sklavenjägern in das Gebiet der heutigen Provinz Ulster gebracht.
Anders die fromme, deutlich spätere walisisch-irische Legende: Sein ursprünglicher Name war demnach Patrick Maewyn. Er wurde, heißt es, als Heide in Wales geboren. Plündernde Iren verschleppten ihn, so heißt es, im Alter von 16 Jahren und brachten ihn (im Jahr 405?) als Sklaven nach Irland, wo er Schafe hüten musste. Dort habe er Trost im Christentum gefunden. Folgt man der Legende weiter, so lernte er trotz seines schweren Lebens in Knechtschaft – angeblich als Schafhirte – das raue Land und seine Bewohner zu lieben. Nach etwa sechs Jahren soll ihm dann ein Engel verkündet haben, dass er fliehen solle. Er wagte die Flucht und verbrachte daraufhin zwölf Jahre in einem Kloster im heutigen Auxerre (Frankreich), wo er zum Priester ausgebildet wurde. Patricks Ziel war es, nach Irland zurückzukehren, um die Heiden Irlands zu bekehren. Eines Nachts, heißt es, habe er Stimmen gehört, die ihn nach Irland zurückriefen und die er als die Stimmen des irischen Volkes zu erkennen meinte, die ihn baten zurückzukommen.
Papst Coelestin I. soll Patrick daher 432 als Bischof nach Irland gesandt haben. Es wird erzählt, er habe bei einer Predigt die Insel von allen Schlangen befreit und dies nicht nur mit der Macht seiner Worte, sondern unter tatkräftigem Einsatz seines Bischofsstabes. In Wahrheit hat es im nacheiszeitlichen Irland niemals giftige Schlangen gegeben: „Die Vertreibung der Schlangen“ ist bildlich gemeint und steht symbolisch für die Austreibung des heidnischen Glaubens und böser Dämonen; dieses Motiv findet sich in christlichen Legenden im Zusammenhang mit vielen Klostergründungen (z. B. auf der Reichenau).
Patrick gründete Klöster, Schulen und Kirchen im ganzen Land und übte seine Missionstätigkeit bis zu seinem Tod (angeblich am 17. März 461) aus. Als er im County Down starb, hatte er angeblich Tausende Iren zum christlichen Glauben bekehrt. Patrick hatte aber nicht nur seine Religion mitgebracht, sondern auch seine Bildung. Geschichten wurden von nun an niedergeschrieben und nicht mehr nur mündlich überliefert. Seine eigene Lebensgeschichte wurde allerdings erst im späten 8. Jahrhundert rezitiert.
Während die meisten Historiker davon ausgehen, dass die Angabe der Quellen, der historische Patrick sei Sohn römischer Gutsbesitzer in Britannien gewesen, zutrifft, ist wie gesagt bei nahezu allen anderen Aspekten (einschließlich der genauen Lebensdaten) unklar bzw. umstritten, ob sie einen Faktenkern enthalten und worin dieser gegebenenfalls besteht.

Attribute: Hirte, Schlangen, Kleeblatt

Patron: von Irland, der Bergleute, Schmiede, Friseure und Böttcher; des Viehs; gegen Ungeziefer, Viehkrankheiten, Anfeindungen des Bösen; für die armen Seelen