Vinzenz von Paul im September
|
* 24. April 1581 in Pouy, heute Saint-Vincent-de-Paul in der Nähe von Dax in der Gascogne/ Frankreich; Vinzenz von Paul war Priester und gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas. Er studierte in den südfranzösischen Städten Dax (1594 bis 1597) und Toulouse (1597 bis 1604) Theologie. Er wurde im Jahre 1600 im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und war dann jahrelang - auch auf eher abenteuerliche Weise - auf der Suche nach einer einträglichen kirchlichen Pfründe. 1608 kam er nach Paris. Allmählich – durch die Begegnung mit den Ärmsten der Gesellschaft, durch persönliche Krisen und die geistliche Begleitung des späteren Kardinals de Berulle – vollzog sich in ihm eine Wandlung. Er wurde ein hingebungsvoller Pfarrer in Clichy (1612-1613), später Hauskaplan Margaretes von Valois(geschiedene Gattin Heinrichs IV.), Hauslehrer und Hauskaplan bei der adeligen Familie de Gondi. Er begleitete diese Familie auf ihre verschiedenen Güter und lernte dabei die seelsorgliche Not der Landbevölkerung kennen. Um Abhilfe zu schaffen, begann er Missionen in den Pfarreien zu predigen. Bald fand er Helfer, und 1625 entstand daraus die Kongregation der Mission, auch Lazaristen oder Vinzentiner genannt. 1617 gründete er in der Pfarrei Châtillon-les-Dombes (heute Châtillon-sur-Chalaronne) die erste Confrérie des Dames de la Charité, die „Bruderschaft der Damen der christlichen Liebe“,eine karitative Frauenvereinigung, die sich um Arme und Kranke sorgte. Den Damen wurde die Arbeit in den Caritasgruppen, vor allem in Paris, bald zu viel und zu schwer, so dass junge Landmädchen als Helferinnen angestellt wurden. Louise de Marillac, eine enge Mitarbeiterin von Vinzenz von Paul, nahm sich dieser Helferinnen an, und allmählich wurde daraus die Gemeinschaft der Töchter der christlichen Liebe. Sie sind heute mit rund 24.000 Mitgliedern unter dem Namen AIC (Association Internationale de Charité) die größte Frauengemeinschaft der katholischen Kirche. Daneben gibt es viele andere Frauengemeinschaften auf der ganzen Welt, die ebenso die Regel des hl. Vinzenz befolgen und als Vinzentinerinnen oder Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul gelten. Die Vinzentinerinnen waren auch das Vorbild für die von Mutter Teresa gegründete Ordensgemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe. 1840 gründete Anna Weißebach nach dem Vorbild des hl. Vinzenz in Deutschland die Elisabeth-Vereine, aus denen die heutigen Caritas-Konferenzen Deutschlands hervorgegangen sind. Die im 19. Jahrhundert von Frédéric Ozanam gegründete karitativ tätige Vinzenzgemeinschaft trägt seinen Namen. Auch die am 19. Juli 1927 gegründete Vinzentiner Kongregation von Malabar beruft sich auf den Heiligen. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der 19. Juli als Gedenktag gefeiert. Heute ist sein Todestag der 27. September der offizielle Gedenktag des Ordensgründers. |