Heiliger Matthias (Apostel)
Lebensdaten
geboren im 1. Jahrhundert gestorben um 63 wahrscheinlich in Äthiopien
Gedenktag 24. Februar
Vita
Matthias wurde nachträglich als zwölfter Apostel anstelle von Judas Iskariot
eingesetzt. Die Apostelgeschichte berichtet, dass nach der Himmelfahrt Jesu
durch das Los bestimmt wurde, wer als Ersatz für den Verräter in den Kreis
aufgenommen werden sollte. Die Entscheidung fiel zugunsten von Matthias
aus, neben dem auch noch Josef Barsabas zur Wahl gestanden hatte. Über
das Leben des Apostels Matthias ist nur wenig bekannt.
Es wird berichtet, dass Matthias zunächst mit großem Erfolg in Judäa predigte.
Danach zog er weiter in heidnische Gebiete, so auch nach Äthiopien, um dort
das Evangelium zu verkünden und die Menschen zu taufen. Matthias soll
die Menschen in besonderer Weise dazu ermahnt haben, einander ein gutes
Beispiel zu geben: "Wenn der Nachbar des Gläubigen sündigt, so sündigt
oft auch dieser; denn wenn wir dem Nächsten immer ein gutes Beispiel geben,
oft und inbrünstig für ihn beten, so wird er von vielen Sünden
bewahrt bleiben und gut werden." Legenden berichten von verschiedenen
Wundertaten des Apostels, die seine Predigt bekräftigten:
Einmal sei Matthias von Heiden, die ihn auf die Probe stellen wollten, ein giftiges
Getränk gereicht worden. Matthias nahm das Getränk zu sich, ohne dass es ihm schadete.
Darüber hinaus habe der Apostel Blinde, Lahme und Taube geheilt haben.
Matthias starb um das Jahr 63 wahrscheinlich in Äthiopien. Der Apostel soll
von Heiden halbtot gesteinigt und anschließend mit dem Beil erschlagen worden sein.
Nach anderen Überlieferungen, den sogenannten Acta Andreae,
soll Matthias aus der Gewalt von "Menschenfressern" auf wunderbare
Weise befreit worden sein. Seine Reliquien wurden zu Beginn des 4. Jahrhunderts
von Bischof Agritius als Geschenk von Kaiserin Helena nach Trier gebracht.
Sie befinden sich heute in der Eucharius-Basilika, die seit 1127
nach Matthias benannt ist. Es ist das einzige Apostelgrab auf deutschem Boden.
Brauchtum
Die Verehrung des heiligen Matthias verbreitete sich bereits sehr früh.
Es gibt traditionelle Wallfahrten zu den Reliquien, die bis heute von
Matthias-Bruderschaften getragen werden. Matthias hat auch als
Wetterheiliger Bedeutung erlangt, so gilt der Matthiastag als Vorbote
des nahen Frühlings: "Matheis bricht's Eis". In Böhmen gab es
den Brauch, am Matthiastag die Obstbäume zu schütteln, um die kommende
Ernte günstig zu beeinflussen. Es gab des Weiteren die Tradition von
verschiedenen Orakeln in der Matthiasnacht. So wurden am Abend
Efeublätter in eine mit Wasser gefüllte Schale gelegt: war eines am nächsten
Morgen durchweicht, so bedeutet dies Krankheit.
Patron
Matthias ist Patron des Bistums Trier, von Goslar, Hannover
und Hildesheim, der Bauhandwerker, Metzger, Zuckerbäcker,
Schmiede, Schneider und der Matthiasbruderschaften. Matthias wird angerufen
zum Schulbeginn von Jungen, gegen Keuchhusten, Blattern
und gegen eheliche Unfruchtbarkeit.
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