Heiliger Sebastian
Sebastian (griech. / latein.: = der Verehrung Würdige) war nach
dem Zeugnis des hl. Ambrosius ein Mailänder, möglicherweise
aber auch in Narbonne geboren. Er gehörte der Prätorianergarde
als Hauptmann am kaiserlichen Hof Diokletians an, der dort ungeachtet
des Verbotes seinen christlichen Glauben weiter bekannte und
viele zum Christentum bekehrte. Seine Stellung erlaubte ihm,
seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms
beizustehen,
ihnen Mut zuzusprechen und immer weitere Römer zu bekehren.
Wahrscheinlich im Jahr 288 ließ der Legende nach der römische
Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, ihn
an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen.
Er wurde jedoch von den Pfeilen nicht getötet. Die Witwe des Märtyrers
Kastulus namens Irene nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden.
Als er sich wieder erholt hatte, trat er dem erstaunten Kaiser öffentlich
entgegen, um ihm die grausame Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen
vorzuhalten. Diokletian ließ ihn daraufhin im Circus von Rom
zu Tode peitschen und die Leiche in die "cloaca maxima",
die große Kloake, werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina
im Traum und wies ihr den Ort; sie holte den Leichnam heraus und
bestattete ihn an der Apostelkirche an der Via Appia,
unter der heutigen Kirche San Sebastiano ad Catacumbas.
Diese gehörte zu den sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms.
Verehrung
Die Verehrung des Hl. Sebastian in Rom ist schon im 4. Jahrhundert
nachgewiesen. Im Jahr 680 soll in Rom eine Pestepidemie erloschen sein,
nachdem man seine Reliquien durch die Straßen trug. Außerdem ist
bekannt, dass man in Pestzeiten zum Schutz gegen die Seuche
sog. "Sebastianspfeile" trug.
Das erste Martyrium des Heiligen wurde zum beliebten Thema in
der Kunst der Renaissance; der unbekleidet am Baum stehende
Märtyrer beliebtes Thema der Aktmalerei. Der hl. Sebastian
ist der Patron der Brunnen, der Sterbenden, Schützengilden,
Soldaten, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisengießer,
Zinngießer, Steinmetze, Gärtner, Gerber, Töpfer,
Bürstenbinder und Leichenträger; gegen Pest und Seuchen.
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