Thomas im Juli
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Heiliger Thomas

Geboren um Christi Geburt, vermutlich in Galiläa, gestorben
72 in der Nähe von Madras (Indien).
Thomas gehörte zum Kreis der zwölf engsten Jünger Jesu, den Aposteln.
Obschon er mehrfach betonte, mit Jesus in den Tod gehen zu wollen,
war er es jedoch, der später den Auferstandenen nicht erkannte. Erst als Jesus
ihn aufforderte, seine Wundmale zu berühren, fiel er auf die Knie und rief:
"Mein Herr und mein Gott!"
Später zog Thomas als Missionar durch den Nahen Osten und Vorderasien.
Der Legende nach soll er in Persien gewirkt und dabei mit den heiligen
Drei Königen zusammengetroffen sein, die er taufte und zu Bischöfen
ernannte. Danach zog er weiter bis nach Indien, wo er vermutlich in Mailapur,
einem Vorort der heutigen Großstadt Madras, durch Schwert oder
Lanze den Märtyrertod gefunden haben soll.
Noch heute steht an jenem Ort, dem Thomasberg, eine Kirche zum
Gedenken an den Apostel. In ihr wird das Thomaskreuz aufbewahrt,
dessen Inschrift die Geschichte von den Missionsreisen und dem Tod
des Heiligen erzählt. Die meisten Thomas-Reliquien gelangten im
Mittelalter an einem 3. Juli nach Edessa (heute: Urfa) in der Türkei.
Der Gedenktag des Heiligen lag bis 1969 auf dem 21. Dezember.
Die längste Nacht des Jahres, die Thomas-Nacht, gehörte zu den "Rauhnächten",
denen man eine besondere mystische Bedeutung zuschrieb. In dieser Nacht
befragten heiratswillige junge Frauen oft Orakel, um herauszufinden,
ob sie die Chance zu einer baldigen Hochzeit hätten. Unartigen Kindern
drohte man an diesem Tag oft damit, eine dunkle Gestalt würde
sie in einen großen Sack stecken und fortbringen.

Namensbedeutung:
"Thomas" ist hebräisch und heißt "Zwilling".

Darstellung:
Als Apostel mit Buch, Schwert, Lanze, Winkelmaß, Schriftrolle,
Steinen oder mit dem auferstandenen Christus.

Patron:
Thomas ist der Patron der Architekten, Maurer, Zimmerleute,
Bauarbeiter, Steinhauer, Feldmesser und Theologen sowie
bei Rückenschmerzen und für ein glückliche Hochzeit.