Allerheiligen im November
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Das Fest Allerheiligen (lat. Omnium sanctorum), begangen am 1. November in der Westkirche bzw. am ersten Sonntag nach Pfingsten in den orthodoxen Kirchen, ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche bzw. Principal Feast der anglikanischen Kirchen, ein Fest („Gedenktag der Heiligen“) in den lutherischen Kirchen, und wird auch in weiteren protestantischen Kirchen gefeiert.  

An Allerheiligen wird aller Heiligen gedacht, auch solcher, die nicht heilig gesprochen wurden sowie der vielen Heiligen, um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott.

Der Tag kann also als Gedenktag der Heiligen bezeichnet werden, den die Kirche auch mit einer Allerheiligenlitanei begehen kann. Das Kirchenjahr kennt nur einen Tag, an dem aller Heiligen gedacht wird.  

Das Fest wurde eingeführt, da es unmöglich war, jeden Heiligen an einem besonderen Tag zu feiern. Jährliche Gedenktage für Verstorbene – ob Märtyrer, Heilige oder einfache Gläubige – gab es bereits im antiken Christentum. In den östlichen Kirchen finden sich seit Anfang des 4. Jahrhunderts dann ausdrücklich Allerheiligenfeste, die allerdings als „Herrentag aller Heiligen“ am 1. Sonntag nach Pfingsten gefeiert wurden. In der westlichen Kirche weihte Papst Bonifatius IV. am 13. Mai 609 oder 610 das heidnische römische Pantheon in Rom – zuvor das Heiligtum der antiken Götterwelt – der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an, zunächst am Freitag nach Ostern.

Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte daher für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November. Ende des 8. Jahrhunderts begann man an diesem Tag dieses Fest vor allem auch in Frankreich zu feiern. Allmählich verbreitete sich in der gesamten Westkirche der 1. November. Papst Gregor IV. legt 835 Allerheiligen für die gesamte Westkirche auf den 1. November fest.