Anna Schäffer wurde am 18. Februar 1882 in Mindelstetten
(zwischen Ingolstadt
und Regensburg)
als Tochter eines Schreiners
(Die "Schreiner Nandl von Mindelstetten", wie Anna Schäffer vom Volk
liebevoll genannt wird) geboren.
Die kinderreiche Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen.
Als Anna 1894 zur ersten heiligen Kommunion gehen durfte,
bot sie ihr Leben dem Heiland als Opfer an.
Mit 13 Jahren kam sie in den Dienst nach Regensburg.
Hier hoffte sie die Aussteuer für die Aufnahme in einen Orden verdienen zu können,
da sie Missionsschwester werden wollte. Nach dem Tode ihres Vaters 1896
diente sie in Landshut, als Haushaltshilfe bei einem Landshuter Amtsgerichtsrat.
Sie fand im Forsthaus zu Stammham eine neue Stelle.
Am 4. Februar 1901 hatte sie in der Waschküche einen Unfall.
Sie glitt aus und rutschte mit beiden Beinen bis über die Knie
in den Kessel mit kochender Lauge.
Damit begann ihre Leidenszeit, welche sie sich zur Sühne Gott
darzubringen bereit war. 25 Jahre lang bis zu ihrem Tode war
sie ans Krankenbett gebunden.
Im Herbst 1910 ereigneten sich außerordentliche Dinge. In Visionen -
Anna bezeichnete sie als Träume - sah sie zuerst den heiligen Franziskus von Assisi ,
dann den Heiland, der ihr Sühneopfer anzunehmen bereit war.
Seither trug sie, nur wenigen Menschen bekannt, die Wundmale Christi.
Fortan erstarkte Anna im Dienst des Apostolatsgedankens:
sie versprach ihr Fürbittgebet, tröstete in Wort und Schrift alle diejenigen,
die sich an sie wandten.
Nicht nur aus ihrer Heimat, sondern auch aus Österreich,
der Schweiz und sogar aus Amerika kamen Bittbriefe.
Es strömten viele Menschen zu ihr, um sich Trost und
Linderung in ihren Nöten zu holen.
Ab dem Markustag 1923 , an dem Anna in einer Ekstase das Karfreitags-Geschehen
miterleben durfte, verschlechterte sich zusehends ihr Zustand:
völlige Lähmung der Beine (spastische Lähmung), furchtbare Krämpfe
als Folge eines Rückenmarksleidens und Mastdarmkrebs. Fünf Wochen vor
ihrem Heimgang
zog sich die Dulderin durch einen Sturz aus dem Bett
noch eine Gehirnverletzung zu, die das Sprechvermögen und
das Augenlicht beeinträchtigte.
Am 5. Oktober 1925 verstarb Anna Schäffer in Mindelstetten.
Auf vielfachen Wunsch des gläubigen Volkes gab Bischof Dr. Rudolf Graber
von Regensburg die Genehmigung, am 26. Juli 1972 die Gebeine der Dienerin
Gottes
vom Friedhof in die Pfarrkirche Mindelstetten zu übertragen
und den Seligsprechungsprozess zu eröffnen.
Papst Johannes Paul II. verlieh am 11. Juli 1995 Anna Schäffer
den heroischen Tugendgrad.
Das für die Seligsprechung notwendige
Wunder wurde am 3. Juli 1998 von Rom anerkannt.
Am 7. März 1999 wurde sie von Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.
Anlässlich des öffentlichen Konsistoriums am Samstag, 18. Februar,
hat Papst Benedikt XVI. vor den Kardinälen den Termin
für die Heiligsprechung der seligen Anna Schäffer verkündet.
Die Zeremonie fand am Sonntag, 21. Oktober 2012 , in Rom statt.
Gedenktag 05. Oktober
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